Eine Studie von Ross Whitehead, Daniel Re, Dengke Xiao, Gozde Ozakinci und David I. Perrett (2012) Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag – von dieser Empfehlung haben wir wahrscheinlich alle schon einmal gehört. Die meisten von uns erreichen diese Vorgabe allerdings nicht, möglicherweise, weil wir lieber Pizza als Paprika und eher Raclette als Radieschen mögen.
Obwohl die gesundheitlichen Vorteile eines ausreichenden Obst- und Gemüsekonsums hinreichend belegt sind, ist dieses Wissen scheinbar noch nicht überall durchgedrungen. Was GesundheitsberaterInnen benötigen, ist ein geeigneter Weg um die Leute von Kohl und Karotte zu überzeugen. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, sich auf eine Folgeerscheinung zu fokussieren, die uns allen wichtig ist: Unser Aussehen. Aktuelle Forschung hat nämlich gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen unserem Obstkonsum und den Eigenschaften unserer Hautpigmentierung besteht, von denen man weiss, dass Sie die äusserliche Attraktivität beeinflussen. Ross Whitehead und Kollegen von der Universität St. Andrews in Schottland haben 60 Studierende für eine sechswöchige Studie über Ernährung und Aussehen rekrutiert. Zu Beginn der Studie haben die Studierenden angegeben, dass sie durchschnittlich 3,5 Portionen Obst und Gemüse am Tag verzehren (eine geringe Menge, aber immer noch über dem schottischen Erwachsenendurchschnitt von 3.1 Portionen). Im Laufe der sechs Wochen variierte der Obst- und Gemüsekonsum innerhalb der Studierenden. Dadurch war es den ForscherInnen möglich, den Einfluss eines schwankenden Obst- und Gemüsekonsums auf das Aussehen zu untersuchen, wobei dafür ein Gerät namens Spektrometer verwendet wurde. Wenn man ein Spektrometer auf die Haut auflegt, gibt es einem ein genaues Mass der Hautfarbe. Die ForscherInnen haben herausgefunden, dass die Haut von Studierenden, die mehr Obst und Gemüse assen, begonnen hat, Licht in ähnlicher Weise zu reflektieren wie Karotenoide. Diese sind als Pigmente in Orangen, aber auch in orangen und roten Früchte- und Gemüsesorten enthalten, wie zum Beispiel in Karotten, Melonen und Kürbissen. Es sieht also so aus, als würden sich diese Pigmente ihren Weg direkt vom Teller in unser Gesicht bahnen und uns auf diesem Weg einen schönen, karottigen Teint verschaffen. Das klingt vielleicht nicht allzu appetitlich – zumal nur wenige von uns wie eine Karotte aussehen möchten. Allerdings konnte Whitehead in einer Folgeuntersuchung zeigen, dass Veränderungen in der Hautfarbe durch Obst- und Gemüsekonsum unsere Gesichter gesünder und attraktiver erscheinen lassen! Es scheint sogar so als wäre dieser Effekt schon bei geringen Steigerungen des Konsums sichtbar. Um merkbar gesünder auszusehen, müssen wir nur 2,9 Extra-Portionen Obst und Gemüse am Tag zu uns nehmen. Das kommt auf die drei Portionen, die wir wahrscheinlich ohnehin schon täglich essen und entspricht zusätzlichen 230g. Damit wir nicht nur sichtbar gesünder, sondern auch attraktiver erscheinen, braucht es nur ein klein wenig mehr als das: 3.3 zusätzliche Portionen Obst und Gemüse am Tag (ungefähr 260g) genügen für einen natürlichen und merkbaren Schönheitsschub. Spätere Untersuchungen der gleichen Forschungsgruppe haben zusätzlich gezeigt, dass Veränderungen der Hautfarbe aufgrund von Obst- und Gemüsekonsum die äussere Erscheinung positiver beeinflusst als Sonnenbräune. Obwohl das CouPers-Team natürlich hofft, dass Sie alle die warme Jahreszeit geniessen, würden wir Sie trotzdem ermuntern, zugunsten eines gesunden Sommer-Teints lieber auf Karotten als auf ausgiebige Sonnenbäder zurückzugreifen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: Zoe/Flickr Eine Studie von T. Joel Wade, Justin Mogilski, and Rachel Schoenberg (2017) PsychologInnen aus den USA haben herausgefunden, dass es fünf Taktiken gibt um einen partnerschaftlichen Konflikt zu lösen, die sowohl von Männern als auch von Frauen als sehr effektiv bewertet werden.
Konflikte sind ein ganz normaler Bestandteil von romantischen Beziehungen. Sogar in der idealisierten Welt der Hollywood-Filme tasten sich Paare zunächst an eine gemeinsame Beziehung heran (erster Akt), erleben dann ihren ersten grösseren Konflikt (zweiter Akt) um ihn schliesslich zu lösen und „glücklich bis ans Ende ihrer Tage zu leben“ (dritter Akt). Als Kinobesucher sind wir in der Regel nicht nur daran interessiert zu sehen, wie sich Partnerschaften anbahnen, sondern auch daran, wie Paare mit Schwierigkeiten umgehen und es schaffen zusammenzubleiben - vielleicht auch deshalb, weil wir ähnliche Probleme auch aus unserem eigenen Leben kennen. Joel Wade von der Bucknell University in Pennsylvania bat Männer und Frauen, Verhaltensweisen aufzuzählen, die sie oder ihre gleichgeschlechtlichen Freunde verwenden könnten, um Beziehungskonflikte zu lösen. Die 220 Vorschläge konnten dann auf 21 Taktiken, wie beispielsweise "dem Partner verzeihen", "sich entschuldigen" und "miteinander diskutieren", heruntergebrochen werden. In der zweiten Phase der Studie baten Wade und Kollegen eine andere Gruppe von Männern und Frauen die zuvor aufgelisteten Strategien zu bewerten und zwar dahingehend, wie wirksam diese bei der Lösung von Konflikten in ihrer eigenen Beziehung sein würden. Die Wirksamkeit wurde auf einer 7-Punkte-Skala eingeschätzt. "Kommunizieren" wurde dabei als die effektivste Taktik mit einer Punktzahl von 6.1 bewertet. Die nächst effektivsten Taktiken waren "sich entschuldigen", "dem Partner verzeihen", "miteinander Zeit verbringen" und "Kompromisse eingehen", alle mit Bewertungen zwischen 5.6 und 5.9. Unter den als am wenigsten wirksam eingeschätzten Strategien fanden sich "Alkohol trinken", "den Partner ignorieren oder vermeiden", und "so tun, als ob der Streit nicht stattgefunden hätte". Die Forscher identifizierten ausserdem interessante Geschlechtsunterschiede. Frauen gingen eher davon aus, dass ein Konflikt effektiver gelöst würde, wenn ihr Partner mehr Zeit mit ihnen verbrächte, oder wenn er weinte oder sich entschuldigte. Männer hingegen meinten, dass Konflikte besonders effektiv durch sexuelle Gefälligkeiten oder "nette Gesten" Ihrer Partnerinnen gelöst werden würden. Wade und Kollegen argumentieren, dass diese Geschlechtsunterschiede durch Unterschiede in den Paarungsstrategien von Männern und Frauen erklärt werden können. Männer neigen dabei eher dazu, die sexuelle Verfügbarkeit in einer Partnerin als positiv zu bewerten, während Frauen häufiger emotionale Nähe schätzen. Sowohl Männern als auch Frauen scheint demnach bewusst zu sein, dass das Eingehen auf die Wünsche des jeweils anderen ein effektiver Weg sein kann um die Beziehung stark zu halten. Frühere Untersuchungen haben ausserdem gezeigt, dass es unser Herz-Kreislauf-System stärken kann, wenn wir unseren Partnern vergeben und dass eine Entschuldigung nicht nur Stress reduzieren sondern auch ein Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben erhöhen kann. Dies sind weitere Gründe, falls denn Gründe nötig wären, um Beziehungskonflikte zu lösen und auf diesem Weg- wie alle Hollywood-Film-Paare - "glücklich bis ans Ende ihrer Tage zu leben". Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: Hernán Piñera/Flickr Eine Studie von Sara Caird und Rod A. Martin (2014) Humor ist ein wichtiger Bestandteil von sozialen Beziehungen und spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht Partnerschaften zu bilden und aufrechtzuerhalten. Humor hält Partnerschaften aufrecht, indem es das Gefühl von Nähe und Intimität stärkt, die Beziehungszufriedenheit steigert und der Konfliktlösung dient. In der Humorforschung wird von vier verschiedenen Humorstilen gesprochen. Zwei sind dabei positiv und hilfreich und zwei eher negativ und weniger hilfreich für Beziehungen. Der soziale Humorstil hat zum Ziel Beziehungen zu stärken und zeichnet sich durch lustige Geschichten, witzige Kommentaren oder amüsierende Verhaltensweisen aus. Im Gegensatz dazu steht der aggressive Humor, welcher sich darauf fokussiert sich über andere lustig zu machen, spöttisch zu sein oder abfällige Bemerkungen zu machen. Des Weiteren findet sich der selbstaufwertende Humorstil, bei dem es darum geht, mit Humor auf unangenehme Situationen zu reagieren und besser in der Lage zu sein mit ihnen umzugehen. Personen mit einem selbstaufwertenden Humorstil pflegen einen humorvollen Umgang mit dem Leben. Schliesslich gibt es noch den selbstabwertenden Humorstil. Personen, die sich mit Humor selbst abwerten, erheischen sich damit Anerkennung oder Aufmerksamkeit von anderen, in dem sie Dinge sagen oder tun, die sie selbst herabsetzen. Die Autoren untersuchten 136 kanadische Studierenden im Alter zwischen 17 und 25 Jahren, die zur Zeit in einer heterosexuellen Beziehung waren mit einer mittleren Beziehungsdauer von knapp 19 Monaten. Die Teilnehmenden haben zwei Mal wöchentlich für durchschnittlich 26 Tage Fragebögen beantwortet, in denen sie von ihrem Humorgebrauch und ihrer Beziehungszufriedenheit berichteten. Nach fünf Monaten wurden die Teilnehmenden erneut kontaktiert um nachzufragen, ob sie sich zwischenzeitlich getrennt hatten. Über die verschiedenen Tage hinweg betrachtet, fanden die Autoren, dass der durchschnittliche Gebrauch von sozialem Humor mit gesteigerter Beziehungszufriedenheit zusammenhing, wohingegen der Gebrauch von aggressivem und selbstabwertendem Humor mit mehr Unzufriedenheit und verringerter Beziehungszufriedenheit einherging. Der selbstabwertende Humorstil war vor allem dann auf täglicher Basis hinderlich für die Beziehungszufriedenheit, wenn er über die verschiedenen Wochen hinweg viel benutzt wurde. Zusätzlich zeigte sich, dass Personen, die mehr sozialen Humor berichteten, eher in der Partnerschaft blieben als Personen mit weniger sozialem Humor. Die Studie deutet darauf hin, dass besonders der soziale Humorstil eine wichtige Rolle in zufriedenen und stabilen Partnerschaften spielt. Somit sind durchschnittlich insbesondere diejenigen Personen zufriedener in ihrer Beziehung und bleiben auch länger mit Ihrem Partner zusammen, die Humor dafür verwenden andere auf wohlwollende Art zum Lachen zu bringen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Mo Riza / Flickr Eine Untersuchung von Velotti und Kollegen (2015) Manchmal erscheint es uns als ratsam unsere wahren Gefühle gegenüber anderen Personen nicht offen zu zeigen, damit wir die Beziehungen zu unseren Mitmenschen nicht belasten und ihre Gefühle nicht verletzen. Dieses Phänomen wird in Emotionsforschung als Emotionale Unterdrückung bezeichnet und beschreibt die Tendenz den Ausdruck eigener Gefühle zu reduzieren oder gar gänzlich zu unterbinden. Während dieses Verhalten kurzfristig von Vorteil sein kann (z.B. durch die Vermeidung von Konflikten), scheint es langfristig eher mit negativen Konsequenzen einherzugehen. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass Personen, die den Ausdruck Ihrer Gefühle eher unterdrücken, weniger soziale Unterstützung erfahren, weniger zufrieden mit Ihrem sozialen Leben sind und sich weniger mit anderen verbunden fühlen. Die vorliegende Studie hat sich dafür interessiert, wie sich die Unterdrückung offener Emotionen auf die Beziehungsqualität von frisch verheirateten Paaren auswirkt. Dabei wurde nicht nur untersucht, wie sich emotionale Unterdrückung auf die eigene Beziehungsqualität auswirkt, sondern auch welche Auswirkungen dieses Verhalten auf die wahrgenommene Beziehungsqualität des Partners hat. Ausserdem sind die WissenschaftlerInnen der Frage nachgegangen, wie ähnlich sich frisch verheiratete Paare in ihrer Tendenz sind, Emotionen zu verschleiern und ob es eher von Vor- oder Nachteil ist, wenn beide PartnerInnen sich dahingehend sehr ähnlich sind. Die Studie untersuchte 229 frisch verheiratete Ehepaare, die durchschnittlich 33-jährig waren, 5 Monate und 2 Jahre nach ihrer Hochzeit. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Personen, die eher dazu tendieren ihre Emotionen zu unterdrücken, die Qualität Ihrer Beziehung als schlechter bewerten. Interessanterweise scheint jedoch vor allem der Umgang der Ehemänner mit Ihren Gefühlen eine wichtige Rolle für ihre eigene Beziehungsqualität, aber auch für die der Ehefrauen zu spielen. Im Gegensatz dazu sieht es so aus, als seien Männer in Ihrer Beurteilung der Beziehungsqualität weniger dafür anfällig, ob Ihre Ehefrauen dazu neigen ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken oder nicht. Diese Befunde stehen in Einklang mit vorherigen Untersuchungen, die berichtet haben, dass Frauen empfänglicher für die Gefühle und das Verhalten Ihrer Partner sind. Weiterhin wurde gefunden, dass es günstiger zu sein scheint, wenn beide PartnerInnen sich darin ähnlich sind, ob sie Ihren Gefühlen eher freien Lauf lassen oder diese eher für sich behalten. Insgesamt deuten die Ergebnisse ausserdem darauf hin, dass sich Paare in ihrem Umgang mit Gefühlen nicht nur ähneln, sondern als würden sie sich von Beginn an eher PartnerInnen aussuchen, die mit Ihren Gefühlen in ähnlicher Weise umgehen als sie selbst. Dieser Blog-Beitrag wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst, die als Doktorandin im CouPers-Team arbeitet. Velotti, P., Balzarotti, S., Tagliabue, S., English, T., Zavattini, G. C., & Gross, J. J. (2016). Emotional suppression in early marriage. Journal of Social and Personal Relationships, 33(3), 277-302. doi:doi:10.1177/0265407515574466 Bildquelle: Philip Dehm / Flickr |