Windows oder Apple, Adidas oder Nike, Audi oder Mercedes? Menschen haben Präferenzen in Bezug auf bestimmte Marken. Müssen wir uns aber in diesen Präferenzen einig sein in der Beziehung? Eine Studie von Danielle J. Brick, Grainne M. Fitzsimons, Tanya L. Chartrand, & Gavan J. Fitzsimons (2017) Menschen unterscheiden sich darin, welche Marken sie bevorzugen. Sei es in Bezug auf Kleidung, Autos, Computer oder auch auf Zahnpasta, Joghurt und Mineralwasser. Dadurch reduzieren Menschen die unendliche Produktauswahl, zeigen sich selbst und anderen, wer sie sind und lassen auch einen Teil der Persönlichkeit durchschimmern. Tendenziell kaufen, bewerten und konsumieren Menschen ihre Lieblingsmarken. Wenn wir jedoch in unserer Auswahl eingeschränkt werden und es uns nicht ermöglicht ist, nach unseren Lieblingsprodukten zu greifen, sind wir unzufriedener.
Brick und KollegInnen wollten in einer kürzlich veröffentlichten Studie beleuchten, welchen Wert es für eine Partnerschaft hat, wenn beide PartnerInnen die gleichen Marken mögen. Dieses Phänomen nannten die AutorInnen: Markenkompatibilität. Dabei gingen Brick und KollegInnen davon aus, dass die Markenkompabilität an sich mit mehr Lebenszufriedenheit einhergeht. Aber wenn diese Kompatibilität nicht gegeben ist, ein weiterer Punkt eine Rolle spielt, nämlich die Dominanz der jeweiligen PartnerInnen: Die Person, die in der Partnerschaft dominanter ist, könnte nämlich stärker vorgeben, welche Marken gekauft und konsumiert werden und die etwas weniger dominante Person wäre somit in ihrem Konsumverhalten stärker eingeschränkt. Das heisst, wenn die Markenvorlieben von PartnerInnen nicht übereinstimmen, zieht vor allem der weniger dominante Partner/die wenig dominante Partnerin den Kürzeren, würde somit auch mehr Konflikte in der Partnerschaft wahrnehmen und eine tiefere Lebenszufriedenheit zeigen. Im Gegensatz dazu sollte die dominantere Person nicht in ihrer Konfliktwahrnehmung und Lebenszufriedenheit beeinträchtigt werden, so zumindest die Annahmen der AutorInnen. Anhand sechs verschiedener Studien konnten die AutorInnen ihre Annahmen bestätigen: Paare, die gleiche Markenvorlieben zeigten waren glücklicher mit ihrem Leben. Wohingegen bei PartnerInnen in Paaren, welche nicht die gleiche Markenpräferenzen zeigten, nur dann mehr Konflikte und eine tiefere Lebenszufriedenheit berichteten, wenn die PartnerInnen wenig Dominanz zeigten. Wenn Sie nun zu Weihnachten Ihre Geschenke vergleichen, können Sie vielleicht sehen, ob bei Ihnen „Markenkompatibilität“ gegeben ist, wenn ja: Glückwunsch! Wenn nein, hoffen wir, dass Sie sich im nächsten Jahr auch manchmal durchsetzen können und den Sprung von Odol med auf Colgate schaffen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Sean Loyless/Flickr Neue Untersuchungen zeigen, wie Frauen bei der Beurteilung der Attraktivität von Männern einen Kompromiss eingehen müssen. Eine Studie von Iris Holzleitner und David Perrett (2017) Bevorzugen Frauen, die sich zu Männern hingezogen fühlen, ein maskulines, machohaftes Aussehen? Oder ist ein sanfteres, eher feminines Gesicht das Ideal? Im Rest des Tierreichs ist die Antwort klar. Männliche Tiere mit übertriebenen maskulinen Eigenschaften – wie zum Beispiel das auffällige Gefieder eines Paradiesvogels oder die aufgeblähte Brust eines Silberrückengorillas – haben mehr Glück in der Liebe. Dies ist vermutlich so, da es eine Verbindung zwischen diesen „Macho-Eigenschaften“ und Gesundheit und Vitalität gibt. Eine Präferenz für männliche Eigenschaften ist sozusagen eine Präferenz für das Männchen, das ein guter biologischer Vater sein wird. In unserer eigenen Spezies ist das Ganze, wie vielleicht erwartet, etwas komplizierter. Manche Frauen bevorzugen harte Kerle, während andere eher sensiblere Typen bevorzugen. Warum ist das so? Der Grund dafür könnte sein, dass Frauen bei der Partnerwahl vor einem Zielkonflikt stehen. In manchen Umständen sind männliche Qualitäten wertvoller. In anderen Fällen könnte jedoch ein femininerer Partner die bessere Wahl sein. So zeigen fünfzehn Jahre Forschung konsistent, dass Frauen maskuline Männer eher für eine kurzzeitige Affäre bevorzugen als für eine Ehe, vielleicht weil Macho-Männer tendenziell weniger verbindlich sind. Iris Holzleitner, eine Wissenschaftlerin an der Universität Glasgow, veröffentlichte vor Kurzem die bisher umfassendste Studie darüber, wie sich Frauen in der Präferenz für maskuline Männer je nach Umständen unterscheiden. Bildunterschrift für Gesichter: Beispielhafte Bilder aus Holzleitners Studie. Ein originales Männergesicht, das mit Computergrafiktechniken systematisch manipuliert wurde, um weniger oder mehr maskulin zu erscheinen. Mit Erlaubnis verwendet. Sie rekrutierte über 500 Frauen für eine Internet-Studie. Die Frauen beurteilten die Attraktivität einer Reihe von männlichen Gesichtern, die manipuliert worden waren, um femininer oder maskuliner zu wirken. Maskuline Gesichter haben tendenziell einen robusteren Kiefer, schmalere Augen und Lippen, sowie eine breitere Nase. In vielen Forschungsstudien werden die Freiwilligen nur gebeten, ein feminisiertes mit einem maskulinisierten Gesicht zu vergleichen; In Holzleitners Studie jedoch bewerteten die Freiwilligen Gesichter mit einem unterschiedlichen Grad an Maskulinität, respektive Femininität. Holzleitner fand, dass Frauen im Allgemeinen Männergesichter bevorzugten, die moderat maskulin waren. Sehr maskuline oder sehr feminine Gesichter waren weniger ansprechend. Der Grad an Maskulinität, den eine Frau im Gesicht eines Mannes bevorzugte, hing jedoch auch teilweise von ihren eigenen Eigenschaften ab. Beispielsweise beurteilten Frauen, die sich auch zu Frauen hingezogen fühlen, maskuline Gesichter als weniger attraktiv und femininere Gesichter als attraktiver als Frauen, die sich ausschliesslich zu Männern hingezogen fühlen. Beschriftung der Grafik: Die Graphen zeigen die Beziehung zwischen der Präferenz für Maskulinität und sexueller Orientierung, selbsteingeschätzter Attraktivität und der Empfindlichkeit gegenüber Ansteckungsekel. Mit Erlaubnis verwendet.
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