Sind wir in unserer Beziehung die gleiche Person wie sonst auch?
Persönlichkeitseigenschaften beschreiben, wie Personen tendenziell denken, fühlen und handeln. Beispielsweise ist Anna eine eher gesprächige und interessierte Person. Ihr Partner Max hingegen ist eine eher stille und einfühlsame Person. Wie sind Anna und Max in ihrer Beziehung? Wie denken, fühlen und handeln sie – und deckt sich dies mit ihrem allgemeinen Denken, Fühlen und Handeln?
Aus bisheriger Forschung weiss man, dass der Kontext, in dem sich eine Person befindet, bedeutsam für die Persönlichkeit ist. Beispielsweise kann es sein, dass Anna gesprächig ist, wenn sie mit ihrer Familie zusammen ist, aber zurückhaltend, wenn sie im Arbeitskontext ist – oder andersherum. In einer aktuellen Studie wollten wir somit der Frage nachgehen, wie Personen spezifisch in ihrer Beziehung sind und wie sie in diesem Kontext denken, fühlen und handeln. Und mehr noch: Wir wollten herausfinden, wie sich die allgemeine Persönlichkeit und die Persönlichkeit innerhalb der Beziehung gemeinsam entwickeln. Das bedeutet: Wenn Anna allgemein desinteressierter wird, wird sie dann auch desinteressierter in der Beziehung? Oder wenn Max gesprächiger in der Beziehung wird, wird er dann auch gesprächiger im Allgemeinen?
Um diese Fragen zu beantworten, hat sich Dr. Janina Larissa Bühler gemeinsam mit Prof. Dr. Cornelia Wrzus und dem übrigen CouPers Team die Daten von 551 gegengeschlechtlichen Paaren der CouPers Studie angesehen. Beide Partner*innen gaben zu drei Messzeitpunkten ihre allgemeinen Persönlichkeitseigenschaften (Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für neue Erfahrungen, Verträglichkeit, emotionale Instabilität) und ihre beziehungsspezifischen Persönlichkeitseigenschaften an. Während mit ersteren erfragt wird, wie sich Personen im Allgemeinen beschreiben würden, so wird mit letzteren erfragt, wie sich Personen in ihrer Beziehung beschreiben würden. Zudem gaben die Partner*innen an, wie zufrieden sie mit ihrer Beziehung sind.
Was fanden die Autor*innen heraus? Die Ergebnisse zeigten, dass Personen ihre Persönlichkeitseigenschaften in der Beziehung tendenziell ähnlich beschrieben wie ihre Persönlichkeitseigenschaften im Allgemeinen. Dies bedeutet, dass sich Anna tendenziell auch eher gesprächig und interessiert in der Beziehung beschreibt, während sich Max tendenziell auch eher still und einfühlsam in der Beziehung beschreibt. Interessanterweise beobachteten wir keine gemeinsame Entwicklung zwischen beiden Konzepten.
Bilden beide Konzepte somit das Gleiche ab und sind daher austauschbar? Nicht ganz. Wir fanden einen interessanten Unterschied: Die Beziehungszufriedenheit der Partner*innen hing stärker mit ihrer beziehungsspezifischen Persönlichkeit als mit ihrer allgemeinen Persönlichkeit zusammen. Der Grund hierfür könnte sein, dass beziehungsspezifische Persönlichkeitseigenschaften relevanter für die Beziehungszufriedenheit sind, weil sie feinkörniger abbilden, wie Personen in ihrem Beziehungsalltag denken, fühlen und handeln. Beispielsweise kann es sein, dass Gesprächigkeit in der Beziehung (verglichen mit allgemeiner Gesprächigkeit) relevanter für die Beziehung ist, weil es bedeutet, dass Partner*innen auch mehr miteinander sprechen. Gelungene Kommunikation, wiederum, ist ein Grundbaustein einer glücklichen Beziehung.
Um diese Fragen zu beantworten, hat sich Dr. Janina Larissa Bühler gemeinsam mit Prof. Dr. Cornelia Wrzus und dem übrigen CouPers Team die Daten von 551 gegengeschlechtlichen Paaren der CouPers Studie angesehen. Beide Partner*innen gaben zu drei Messzeitpunkten ihre allgemeinen Persönlichkeitseigenschaften (Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für neue Erfahrungen, Verträglichkeit, emotionale Instabilität) und ihre beziehungsspezifischen Persönlichkeitseigenschaften an. Während mit ersteren erfragt wird, wie sich Personen im Allgemeinen beschreiben würden, so wird mit letzteren erfragt, wie sich Personen in ihrer Beziehung beschreiben würden. Zudem gaben die Partner*innen an, wie zufrieden sie mit ihrer Beziehung sind.
Was fanden die Autor*innen heraus? Die Ergebnisse zeigten, dass Personen ihre Persönlichkeitseigenschaften in der Beziehung tendenziell ähnlich beschrieben wie ihre Persönlichkeitseigenschaften im Allgemeinen. Dies bedeutet, dass sich Anna tendenziell auch eher gesprächig und interessiert in der Beziehung beschreibt, während sich Max tendenziell auch eher still und einfühlsam in der Beziehung beschreibt. Interessanterweise beobachteten wir keine gemeinsame Entwicklung zwischen beiden Konzepten.
Bilden beide Konzepte somit das Gleiche ab und sind daher austauschbar? Nicht ganz. Wir fanden einen interessanten Unterschied: Die Beziehungszufriedenheit der Partner*innen hing stärker mit ihrer beziehungsspezifischen Persönlichkeit als mit ihrer allgemeinen Persönlichkeit zusammen. Der Grund hierfür könnte sein, dass beziehungsspezifische Persönlichkeitseigenschaften relevanter für die Beziehungszufriedenheit sind, weil sie feinkörniger abbilden, wie Personen in ihrem Beziehungsalltag denken, fühlen und handeln. Beispielsweise kann es sein, dass Gesprächigkeit in der Beziehung (verglichen mit allgemeiner Gesprächigkeit) relevanter für die Beziehung ist, weil es bedeutet, dass Partner*innen auch mehr miteinander sprechen. Gelungene Kommunikation, wiederum, ist ein Grundbaustein einer glücklichen Beziehung.
Wollen wir eine Beziehung eher aufrechterhalten, wenn wir attraktiv sind?
Sowohl für kurzfristige als auch für langfristige Beziehungen spielt die Attraktivität von potenziellen Partner*innen eine wichtige Rolle. Innerhalb von romantischen Partnerschaften bleibt jedoch noch unklar, wie die physische Attraktivität damit zusammenhängt, wie sehr Partner*innen die Beziehung aufrechterhalten wollen und sich ihr emotional verbunden fühlen (def. Commitment). Und, spielt dabei die Ähnlichkeit der Attraktivität zwischen Partner*innen eine Rolle? Eine aktuelle Studie hat diese Zusammenhänge unter die Lupe genommen.
Auf der Suche nach einer romantischen Beziehung spielt das Aussehen für Männer und Frauen eine wichtige Rolle. Attraktive Personen besitzen eine Vielzahl an wünschenswerten Eigenschaften, wie z.B. bessere körperliche und mentale Gesundheit, ein höheres Selbstwertgefühl und beruflichen Erfolg. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Einerseits werden attraktiven Personen häufig aufgrund ihres Aussehens automatisch positive Eigenschaften zugeschrieben und besser behandelt. Andererseits gibt es auch evolutionspsychologische Gründe: Attraktivität könnte für gesunde Gene sprechen, die wir unseren Kindern weitergeben möchten. Wenn nun aber ein*e Partner*in gefunden wurde, spielt die Attraktivität der beiden Partner*innen weiterhin für die Aufrechterhaltung der Beziehung eine Rolle?
Diese Tendenz, die Beziehung aufrechtzuerhalten und sich ihr emotional verbunden zu fühlen, wird oft auch Commitment genannt und beschreibt, ob ein*e Partner*in möchte, dass die Beziehung lange andauert und ob diese Person an der Beziehung arbeiten möchte. Aufgrund der positiven Eigenschaften, die attraktiven Personen zugeschrieben werden, könnte davon ausgegangen werden, dass das Commitment höher ist, wenn Personen attraktive Partner*innen haben. Das Commitment könnte aber tiefer sein, wenn man sich selbst als attraktiv einschätzt, da dann die Chancen für romantische Alternativen und neue Partner*innen steigen. Und schliesslich könnte die Ähnlichkeit zwischen der Attraktivität von Partner*innen wichtig sein.
Eine aktuell veröffentlichte Studie von Tita Gonzalez Avilés, MSc aus der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem CouPers Team hat sich für die Untersuchung dieses Themas die Angaben von 565 gegengeschlechtlichen Paaren der CouPers Studie angesehen. Diese Paare bewerteten ihre eigene Attraktivität, die Attraktivität des*der Partner*in und ihr Commitment. Die Autor*innen fanden drei wichtige Ergebnisse: Erstens wollten Partner*innen ihrer Beziehung eher aufrechterhalten und fühlten sich ihr mehr verbunden, wenn sie ihre*n Partner*in als attraktiver wahrnahmen. Zweitens hatten Personen ein tieferes Commitment, wenn sie sich selbst als attraktiver wahrnahmen. Und drittens spielte die Ähnlichkeit in der Attraktivität für das Commitment eine vernachlässigende Rolle.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Attraktivität auch für laufende romantische Beziehungen, insbesondere für das Commitment zwischen Partner*innen, eine wichtige Rolle spielt. Dabei ist es wichtig, die Angaben von beiden Partner*innen und die eigene als auch die Partnereinschätzung der Attraktivität miteinzubeziehen.
Diese Tendenz, die Beziehung aufrechtzuerhalten und sich ihr emotional verbunden zu fühlen, wird oft auch Commitment genannt und beschreibt, ob ein*e Partner*in möchte, dass die Beziehung lange andauert und ob diese Person an der Beziehung arbeiten möchte. Aufgrund der positiven Eigenschaften, die attraktiven Personen zugeschrieben werden, könnte davon ausgegangen werden, dass das Commitment höher ist, wenn Personen attraktive Partner*innen haben. Das Commitment könnte aber tiefer sein, wenn man sich selbst als attraktiv einschätzt, da dann die Chancen für romantische Alternativen und neue Partner*innen steigen. Und schliesslich könnte die Ähnlichkeit zwischen der Attraktivität von Partner*innen wichtig sein.
Eine aktuell veröffentlichte Studie von Tita Gonzalez Avilés, MSc aus der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem CouPers Team hat sich für die Untersuchung dieses Themas die Angaben von 565 gegengeschlechtlichen Paaren der CouPers Studie angesehen. Diese Paare bewerteten ihre eigene Attraktivität, die Attraktivität des*der Partner*in und ihr Commitment. Die Autor*innen fanden drei wichtige Ergebnisse: Erstens wollten Partner*innen ihrer Beziehung eher aufrechterhalten und fühlten sich ihr mehr verbunden, wenn sie ihre*n Partner*in als attraktiver wahrnahmen. Zweitens hatten Personen ein tieferes Commitment, wenn sie sich selbst als attraktiver wahrnahmen. Und drittens spielte die Ähnlichkeit in der Attraktivität für das Commitment eine vernachlässigende Rolle.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Attraktivität auch für laufende romantische Beziehungen, insbesondere für das Commitment zwischen Partner*innen, eine wichtige Rolle spielt. Dabei ist es wichtig, die Angaben von beiden Partner*innen und die eigene als auch die Partnereinschätzung der Attraktivität miteinzubeziehen.
Gemeinsam einsam: Was macht Einsamkeit mit dem Alltag von Paaren?
Menschen, die einsam sind, vermissen die Nähe und Geborgenheit in ihren sozialen Beziehungen. Jeder Mensch fühlt sich von Zeit zu Zeit einmal einsam, es gibt jedoch auch Personen, die sich fast immer einsamer fühlen als andere. Partnerschaften galten lange als Schutzfaktor gegen Einsamkeit, doch neuere Studien haben gezeigt, dass Einsamkeit auch in romantischen Beziehungen vorkommen kann. Wie genau sich Einsamkeit innerhalb von Partnerschaften zeigt und was für Konsequenzen sie hat, ist leider wenig erforscht. Die aktuelle Studie möchte neue Erkenntnisse liefern.
Eine romantische Beziehung ist eine der engsten und intimsten Beziehungen, die Menschen eingehen. Auch wenn sie das menschliche Bedürfnis nach Nähe stillt und als Schutzfaktor gegen Einsamkeit gilt, zeigt sich dies nicht für jede Beziehung. Einsamkeit ist also etwas, was Personen in romantischen Partnerschaften erleben können und was sich auch auf ihre Partnerschaft auswirken kann.
Die aktuell veröffentlichte Studie mit Dr. Marcus Mund als Erstautor, Prof. Cornelia Wrzus, Prof. Matthew Johnson und unserem Forschungsteam als KoautorInnen untersuchte, wie sich die Einsamkeit in romantischen Paaren auf den Paaralltag auswirkt.
Der Artikel wurde in einer Spezialausgabe der Zeitschaft International Journal of Behavioral Development veröffentlicht und ist frei zugänglich. Mund und Kollegen untersuchten 480 gegengeschlechtliche Paare aus der CouPers Studie. Dabei fand sich, dass Einsamkeit eines Partners/einer Partnerin die Beziehungszufriedenheit beider Partner/innen minderte. Einsamkeit hing auch mit selbstberichteter Konflikthäufigkeit zusammen. Spannenderweise war Einsamkeit des einen Partners/der einen Partnerin aber nicht damit verbunden, ob auch der andere Partner/die andere Partnerin mehr Konflikte wahrnahm. Ähnlich verhielt es sich mit dem Gefühl der Nähe zum Partner/zur Partnerin: Einsame Personen nahmen selbst weniger Nähe zum Partner/zur Partnerin war, ihr Gegenüber empfand dies aber nicht so. Einsame Partner/innen berichteten auch über weniger Selbstöffnung. Allerdings gab es keinen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und der Häufigkeit von sexuellem Kontakt oder der sonstigen physischen Zuneigung im Paar.
Die Ergebnisse legen daher nahe, dass Einsamkeit zwar die subjektive Wahrnehmung der Paarbeziehung formt, aber nicht die von aussen beobachtbaren tägliche Ereignisse beeinflusst.
Die aktuell veröffentlichte Studie mit Dr. Marcus Mund als Erstautor, Prof. Cornelia Wrzus, Prof. Matthew Johnson und unserem Forschungsteam als KoautorInnen untersuchte, wie sich die Einsamkeit in romantischen Paaren auf den Paaralltag auswirkt.
Der Artikel wurde in einer Spezialausgabe der Zeitschaft International Journal of Behavioral Development veröffentlicht und ist frei zugänglich. Mund und Kollegen untersuchten 480 gegengeschlechtliche Paare aus der CouPers Studie. Dabei fand sich, dass Einsamkeit eines Partners/einer Partnerin die Beziehungszufriedenheit beider Partner/innen minderte. Einsamkeit hing auch mit selbstberichteter Konflikthäufigkeit zusammen. Spannenderweise war Einsamkeit des einen Partners/der einen Partnerin aber nicht damit verbunden, ob auch der andere Partner/die andere Partnerin mehr Konflikte wahrnahm. Ähnlich verhielt es sich mit dem Gefühl der Nähe zum Partner/zur Partnerin: Einsame Personen nahmen selbst weniger Nähe zum Partner/zur Partnerin war, ihr Gegenüber empfand dies aber nicht so. Einsame Partner/innen berichteten auch über weniger Selbstöffnung. Allerdings gab es keinen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und der Häufigkeit von sexuellem Kontakt oder der sonstigen physischen Zuneigung im Paar.
Die Ergebnisse legen daher nahe, dass Einsamkeit zwar die subjektive Wahrnehmung der Paarbeziehung formt, aber nicht die von aussen beobachtbaren tägliche Ereignisse beeinflusst.
Auf der selben Wellenlänge?
Wie PartnerInnen sich gegenseitig in ihren alltäglichen Zielen beeinflussen
Während unserer Studie haben wir die Teilnehmenden täglich nach ihren Zielen befragt. Genauer genommen nach Ihren sozialen Motiven. Eine neue Studie zeigt, dass sich PartnerInnen gegenseitig in diesen sozialen Motiven beeinflussen.
Soziale Motive können in Annäherungsmotive und Vermeidungsmotive eingeteilt werden. Annäherungsmotive beschreiben Ziele, bei denen man auf Positives zugeht. In der Partnerschaft könnte dies beinhalten, dass man Wachstum und Entwicklung anstrebt. Vermeidungsmotive zielen hingegen darauf ab, sich Negativem zu entziehen. Im Beziehungsalltag können sie zum Beispiel auftauchen, wenn man Meinungsverschiedenheiten und Konflikten aus dem Weg gehen möchte.
Prof. Dr. Jana Nikitin und unser Forschungsteam haben sich in einer neu veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift The Journals of Gerontology angesehen, wie sich PartnerInnen in diesen täglichen Motiven gegenseitig beeinflussen. Dabei haben wir herausgefunden, dass die Ziele der PartnerInnen eng mit einander verwoben sind: Was der eine versucht zu vermeiden, dem versucht sich auch der Partner zu entziehen. Und umgekehrt—wonach der eine strebt, das möchte auch der Partner erreichen. Besonders spannend ist, dass sich diese Ansteckungen im Bereich der Ziele eher auf der längerfristigen Ebene (über Monate hinweg) zeigten, und nicht im täglichen Miteinander. Es lässt sich also spekulieren, dass es in einer Paarbeziehung günstig ist, wenn man nicht auf jede Schwankung des Partners reagiert, aber trotzdem auf längere Sicht im Einklang bleibt—zumindest, wenn es um die Ziele in der Partnerschaft geht.
Mehr zur Studie finden Sie in den UniNews der Universität Basel.
Prof. Dr. Jana Nikitin und unser Forschungsteam haben sich in einer neu veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift The Journals of Gerontology angesehen, wie sich PartnerInnen in diesen täglichen Motiven gegenseitig beeinflussen. Dabei haben wir herausgefunden, dass die Ziele der PartnerInnen eng mit einander verwoben sind: Was der eine versucht zu vermeiden, dem versucht sich auch der Partner zu entziehen. Und umgekehrt—wonach der eine strebt, das möchte auch der Partner erreichen. Besonders spannend ist, dass sich diese Ansteckungen im Bereich der Ziele eher auf der längerfristigen Ebene (über Monate hinweg) zeigten, und nicht im täglichen Miteinander. Es lässt sich also spekulieren, dass es in einer Paarbeziehung günstig ist, wenn man nicht auf jede Schwankung des Partners reagiert, aber trotzdem auf längere Sicht im Einklang bleibt—zumindest, wenn es um die Ziele in der Partnerschaft geht.
Mehr zur Studie finden Sie in den UniNews der Universität Basel.
Was der Paaralltag verrät
In der ersten veröffentlichten CouPers-Studie haben wir den Alltag von knapp 700 Paaren untersucht, um besser zu verstehen, wie Persönlichkeit und Beziehungszufriedenheit miteinander zusammenhängen.
Die Persönlichkeit eines Menschen ist für eine Vielzahl an Lebensbereichen relevant: Etwa hängt die Persönlichkeit mit der Gesundheit, dem Arbeitserfolg, oder der Qualität von Beziehungen zusammen. Insbesondere im Bereich romantischer Paarbeziehungen zeigt sich, dass die Persönlichkeit die Qualität solcher Beziehungen vorhersagt. Jedoch ist dieses Zusammenspiel nicht einseitig, denn auch die Qualität einer romantischen Paarbeziehung formt die Persönlichkeit. Um dieses Wechselspiel und dessen zugrundeliegende Mechanismen genauer zu verstehen, hat unsere Forschungsgruppe von der Universität Basel Daten aus der längsschnittlichen Paarstudie CouPers untersucht.
Wie hängen Persönlichkeit und Beziehungszufriedenheit miteinander zusammen?
Ein relevanter Aspekt, der zur Zufriedenheit im Paar beiträgt, ist die Persönlichkeit der PartnerInnen. Jedoch ist Persönlichkeit kein einheitliches Gebilde, sondern umfasst verschiedenste – mehr oder weniger veränderliche – Aspekte. In bisheriger Forschung zeigten sich konsistent drei solcher Aspekte als besonders herausfordernd für das Paarglück: Neurotizismus (oder auch emotionale Instabilität genannt), ein tiefer Selbstwert und eine unsichere Bindung, zusammengefasst als interpersonelle Vulnerabilitäten. Die CouPers-Forschungsgruppe, mit Dr. Janina L. Bühler und Dr. Rebekka Weidmann als Erstautorinnen der Studie, machten sich auf die Suche nach dem «warum» hinter diesen Zusammenhängen. Hierfür untersuchten sie Daten von 689 gegengeschlechtlichen Paaren im Alter von 18 bis 80 Jahren, die über ein Jahr hinweg mehrmals Auskunft zu ihrer Persönlichkeit, ihrer Zufriedenheit mit der Partnerschaft und zu ihren alltäglichen Beziehungserfahrungen gegeben haben. Die gerade im European Journal of Personality publizierten Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die unsichere Bindung einer Person mit nachfolgenden Veränderungen in der Beziehungszufriedenheit zusammenhing und ihrerseits von der Beziehungszufriedenheit verändert wurde. Demnach wurden Personen und deren PartnerInnen, die in ihrer Beziehung glücklich waren, mit der Zeit sicherer gebunden und umgekehrt.
Der Paaralltag als Erklärungsansatz
Auf der Suche nach dem «warum» fanden Bühler, Weidmann et al. wichtige Erklärungsansätze im täglichen Miteinander des Paares. Untersucht wurden die folgenden drei Bereiche des täglichen Verhaltens, Denkens und Fühlens: Wie sehr teile ich mich meinem Gegenüber mit? Habe ich positive Erwartungen in Bezug auf mein Gegenüber? Wie responsiv nehme ich mein Gegenüber wahr, d.h. wie sehr habe ich das Gefühl, dass mein Gegenüber auf mich eingeht? Bei allen drei Aspekten wurde nicht nur untersucht, wie stark sie über die zwei Wochen hinweg ausgeprägt waren, sondern auch wie stark sie über diesen Zeitraum hinweg schwankten. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit interpersonellen Vulnerabilitäten einen herausfordernderen Paaralltag erlebten, da sie in allen drei Aspekten tiefere Ausprägungen berichteten. Das Gleiche traf auf Paare zu, die von sich angaben, unzufriedener in ihrer Beziehung zu sein. Bei unzufriedeneren PartnerInnen zeigte sich zudem, dass sie in ihrem Paaralltag stärkere Schwankungen erlebten. Jedoch konnten nur tiefere Ausprägungen (nicht aber tägliche Schwankungen) erklären, warum sich die Persönlichkeit veränderte: Durch positiveres Denken und Fühlen im Paaralltag wurden Personen, die mit ihrer Beziehung zufriedener waren, mit der Zeit sicherer gebunden. Die Ergebnisse dieser Studie liefern einen wichtigen Ansatzpunkt für Interventionsstudien, bspw. indem bei unsicher gebundenen Personen spezifisch der Paaralltag als wichtige Ressource untersucht werden kann.
Die Studie ist unter diesem Link allen interessierten Lesenden frei zugänglich.
Wie hängen Persönlichkeit und Beziehungszufriedenheit miteinander zusammen?
Ein relevanter Aspekt, der zur Zufriedenheit im Paar beiträgt, ist die Persönlichkeit der PartnerInnen. Jedoch ist Persönlichkeit kein einheitliches Gebilde, sondern umfasst verschiedenste – mehr oder weniger veränderliche – Aspekte. In bisheriger Forschung zeigten sich konsistent drei solcher Aspekte als besonders herausfordernd für das Paarglück: Neurotizismus (oder auch emotionale Instabilität genannt), ein tiefer Selbstwert und eine unsichere Bindung, zusammengefasst als interpersonelle Vulnerabilitäten. Die CouPers-Forschungsgruppe, mit Dr. Janina L. Bühler und Dr. Rebekka Weidmann als Erstautorinnen der Studie, machten sich auf die Suche nach dem «warum» hinter diesen Zusammenhängen. Hierfür untersuchten sie Daten von 689 gegengeschlechtlichen Paaren im Alter von 18 bis 80 Jahren, die über ein Jahr hinweg mehrmals Auskunft zu ihrer Persönlichkeit, ihrer Zufriedenheit mit der Partnerschaft und zu ihren alltäglichen Beziehungserfahrungen gegeben haben. Die gerade im European Journal of Personality publizierten Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die unsichere Bindung einer Person mit nachfolgenden Veränderungen in der Beziehungszufriedenheit zusammenhing und ihrerseits von der Beziehungszufriedenheit verändert wurde. Demnach wurden Personen und deren PartnerInnen, die in ihrer Beziehung glücklich waren, mit der Zeit sicherer gebunden und umgekehrt.
Der Paaralltag als Erklärungsansatz
Auf der Suche nach dem «warum» fanden Bühler, Weidmann et al. wichtige Erklärungsansätze im täglichen Miteinander des Paares. Untersucht wurden die folgenden drei Bereiche des täglichen Verhaltens, Denkens und Fühlens: Wie sehr teile ich mich meinem Gegenüber mit? Habe ich positive Erwartungen in Bezug auf mein Gegenüber? Wie responsiv nehme ich mein Gegenüber wahr, d.h. wie sehr habe ich das Gefühl, dass mein Gegenüber auf mich eingeht? Bei allen drei Aspekten wurde nicht nur untersucht, wie stark sie über die zwei Wochen hinweg ausgeprägt waren, sondern auch wie stark sie über diesen Zeitraum hinweg schwankten. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit interpersonellen Vulnerabilitäten einen herausfordernderen Paaralltag erlebten, da sie in allen drei Aspekten tiefere Ausprägungen berichteten. Das Gleiche traf auf Paare zu, die von sich angaben, unzufriedener in ihrer Beziehung zu sein. Bei unzufriedeneren PartnerInnen zeigte sich zudem, dass sie in ihrem Paaralltag stärkere Schwankungen erlebten. Jedoch konnten nur tiefere Ausprägungen (nicht aber tägliche Schwankungen) erklären, warum sich die Persönlichkeit veränderte: Durch positiveres Denken und Fühlen im Paaralltag wurden Personen, die mit ihrer Beziehung zufriedener waren, mit der Zeit sicherer gebunden. Die Ergebnisse dieser Studie liefern einen wichtigen Ansatzpunkt für Interventionsstudien, bspw. indem bei unsicher gebundenen Personen spezifisch der Paaralltag als wichtige Ressource untersucht werden kann.
Die Studie ist unter diesem Link allen interessierten Lesenden frei zugänglich.