Vergleichen wir unser Glück mit anderen und wenn ja, geschieht dies auch innerhalb von Partnerschaften? Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Zufriedenheitsunterschieden zwischen Partner/innen und findet spannende Ergebnisse. Zur Bearbeitung hier klicken. Eine Studie von Cahit Guven, Claudia Senik und Holger Stichnoth (2012) Diese Woche geht es um Glück, oder wie es Psycholog/innen nennen: Lebenszufriedenheit. Und zwar besteht die Lebenszufriedenheit oder das Glück von Menschen aus verschiedenen Bewertungen und Empfindungen. Beispielsweise schätzen Personen ihre allgemeine Lebenszufriedenheit höher ein, wenn sie auch in verschiedenen Lebensbereichen zufriedener sind, wie beispielsweise bei der Arbeit, mit der Partnerschaft oder den Hobbies. Die Lebenszufriedenheit oder das Glück, das wir empfinden, kann sich in Partnerschaften unterscheiden. Vielleicht ist eine/r der Partner/innen zufriedener mit dem Leben im Vergleich zum/zur anderen. Cahit Guven von der Deakin University in Australien hat sich gemeinsam mit Claudia Senik und Holger Stichnoth aus Universitäten in Frankreich angeschaut, ob ein solcher Unterschied in der Lebenszufriedenheit zwischen Partner/innen eine Trennung vorhersagen könnte. Die Forschenden verwendeten dafür Daten aus drei repräsentativen Studien aus Deutschland, Grossbritannien und Australien (eine zusammengefasste Stichprobe von über 140,000 Paaren), die jährliche Befragungen durchführen. Jedes Jahr werden dabei die Teilnehmenden gefragt, wie zufrieden sie allgemein mit ihrem Leben sind. Mit dieser Angabe und unter Kontrolle von anderen wichtigen Faktoren, wie beispielsweise Alter, Ausbildung, Anzahl der Kinder und Einkommen, konnten die Forschenden untersuchen, ob ein Unterschied in der Lebenszufriedenheit zwischen den Partner/innen vorhersagen kann, welches Paar sich im nächsten Jahr trennen oder scheiden lassen wird. Tatsächlich fand sich, dass je grösser ein Unterschied in der Lebenszufriedenheit zwischen Partner/innen war, desto wahrscheinlicher war es, dass sich das Paar im nächsten Jahr trennen oder scheiden lassen würde. Dieser Effekt war mehr als doppelt so hoch, wenn die Frau unglücklicher war als der Mann. In zwei der drei untersuchten Länder wurden ausserdem Angaben dazu gemacht, wer die Scheidung initiierte. In beiden Ländern, waren es vorwiegend Frauen, die eine Scheidung in die Wege leiteten und diese Frauen hatten auch durchschnittlich eine tiefere Lebenszufriedenheit. Die Autor/innen schliessen daraus, dass sich Frauen nicht nur deshalb eher trennen, weil sie insgesamt unzufrieden sind, sondern, weil sie unzufriedener als ihre Partner sind. Dies lässt vermuten, dass in Partnerschaften nicht nur die absolute Zufriedenheit zählt, sondern die Zufriedenheit im Vergleich zum Partner/zur Partnerin. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Pixabay Kommentare sind geschlossen.
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