Haustiere bringen ihren Besitzer/innen viele Vorteile: Sie steigern das Wohlbefinden, die Bewegung und Gesundheit. Bereichern aber Fifi, Bello und Luna auch eine Paarbeziehung? Eine Studie von Anika Cloutier und Johanna Peets Haustiere sind wichtige Bestandteile im Leben ihrer Besitzer/innen. Sie gehören zur Familie und bringen zudem vielerlei Vorteile. Man fand beispielsweise, dass Hundbesitzer/innen häufiger soziale Kontakte knüpften und mehr freundliche Konversationen mit Fremden führten. Haustiere können zudem auch therapeutisch wirken und bringen Nutzen für die physische und psychische Gesundheit. So zeigte sich zum Beispiel, dass Haustierbesitzer/innen von weniger Ängstlichkeit und Stress und einem höheren Selbstwertgefühl berichten.
Hund, Katz und Co. können aber auch auf romantische Partnerschaften Einfluss nehmen, da ein Haustier ein gemeinsames Investment bedeutet. Zudem kann das Besitzer/innen von Haustieren auch Gelegenheiten schaffen, beziehungsaufrechterhaltendes Verhalten zu zeigen, z.B. wenn man gemeinsam mit dem Hund Gassi geht oder zusammen den Tierarzt besucht. Des Weiteren können Haustiere die Empathie und das Einfühlungsvermögen von Kindern und Erwachsenen fördern, was sich sicherlich auch günstig auf die Paarbeziehung auswirken kann. Zwei Forscherinnen aus Kanada haben deshalb in drei Studien untersucht, wie sich die Haustierhaltung auf die Beziehung auswirken kann. In einer ersten Studie wurden 110 Haustierbesitzer/innen online befragt, welchen Einfluss sie denken, dass ihr gemeinsames Haustier auf ihre Beziehung hat. Aus den offenen Antworten ergab sich, dass die Vorteile die Nachteile überwiegten: Es wurden 194 Vorteile und 18 Nachteile gefunden. Vorteile bezogen sich auf die geteilte Liebe zum Tier, eine verbesserte Partnerwahrnehmung, mehr Nähe zwischen den Partner/innen, geteilte Verantwortlichkeit und dass es sich wie eine Familie oder ein gemeinsames Kind anfühlt. Zu den negativen Effekten gehörten beispielsweise mehr Konflikte und ein gesteigertes Stressempfinden. Das heisst, die Wahrnehmung von Haustierbesitzer/innen hinsichtlich ihrer Partnerschaft sind vornehmlich positiver Natur. In einer zweiten Studie wurden Paare mit und ohne Haustiere vergleichen. 58 Paare mit/ohne Haustier nahmen an der Studie teil. Die Autorinnen fanden, dass Paare mit einem Haustier eine höhere Beziehungsqualität berichteten als Paare ohne Haustier. Zudem berichteten Paaren mit Haustieren von mehr Zugewandtheit gegenüber ihrem Partner/ihrer Partnerin und mehr Beziehungsinvestment. Zu guter Letzt, fanden die Autorinnen in einer dritten Studie, basierend auf 192 amerikanischen Teilnehmenden, dass sich diese Personen mit und ohne Haustier in ihrer Beziehungsqualität und Empathie nicht unterschieden. Die Autorinnen zeigten aber, dass die Anzahl der Jahre, in denen die Teilnehmenden ein Haustier besassen mit der Empathie der Personen einherging. Je länger man mit einem Haustier lebte, desto einfühlsamer war man tendenziell. Zudem hing die Anzahl der Jahre, die mit einem Haustier verbracht wurden, auch mit verschiedenen Beziehungsvariablen zusammen, wie beispielsweise mit beziehungsaufrechterhaltendem Verhalten, Beziehungscommitment und der Paaridentität – aber nicht mit Partnerschaftsqualität. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Erfahrungen mit Haustieren die Partnerschaft bereichern können und zwar nicht nur während man gemeinsam ein Haustier hat, sondern schon die persönliche Vergangenheit mit Haustieren kann einen positiven Effekt auf die aktuelle Beziehung zeigen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Danielle Truckenmiller/Pexels Kommentare sind geschlossen.
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