Eine Studie von Joshua M. Ackerman, Vlada Griskevicius, und Norman P. Li (2011) Das Liebesgeständnis ist und bleibt in romantischen Beziehungen ein besonderer Moment – wann und wie sagen sich die drei schönsten Worte am Besten? „Ich liebe dich“ sind drei Worte, die schon vielerlei Hoffnung, Hingabe, Opfer und leider auch Tragödien verursacht haben. Wir bekunden wichtigen Personen wie unseren Eltern, Geschwistern und Kindern, sowie Freunden unsere Zuneigung. Trotzdem ist es ein wichtiger Meilenstein in einer romantischen Beziehung, wenn die drei magischen Worte „Ich liebe dich“ fallen. Forscher aus den USA und Singapur haben sich mit der Liebeserklärung in romantischen Beziehungen beschäftigt und sind besonders der Frage nachgegangen wer wann die Liebeserklärung macht und welche Bedeutung Liebeserklärungen beigemessen werden. Geschlechtsunterschiede Die Autoren führten mehrere Studien durch und befragten die Teilnehmenden zu ihren Vorstellungen, wie Liebeserklärungen durchschnittlich abliefen (Studie 1) und welche Erfahrungen sie in ihren vergangenen (Studie 2) und aktuellen Beziehungen (Studie 3) gemacht haben. In der ersten Studie zeigen die Ergebnisse, dass Personen denken, dass eher Frauen frühe Liebesbekundungen machen als Männer. Im Gegensatz dazu berichteten die Teilnehmenden der zweiten und dritten Studie, dass Männer durchschnittlich zuerst die magischen drei Worte aussprachen und auch durchschnittlich früher darüber nachdachten, es ihrer Partnerin zu sagen. Timing In einer grossangelegten Umfrage von YouGov wurden volljährige deutsche Teilnehmende gefragt, wann das frühesten Mal war, dass Sie einem neuen Partner ihre Liebe erklärt haben. Ein Fünftel war schon nach einer Woche bereit, 23% nach einem Monat und 15% waren nach drei Monaten bereit ihre Liebe zu gestehen. Der Grossteil der Befragten sprachen die magischen drei Worte also schon innerhalb der ersten 90 Tage aus. Aber ab wann freuen sich die Empfänger einer Liebeserklärung am meisten? Und welche Bedeutung haben frühe Liebeserklärungen für das Gegenüber? Ackerman und Kollegen befragten die Teilnehmenden in einer weiteren Untersuchung unter anderem auch danach, welche Bedeutung oder Funktion sie einer besonders frühen Liebeserklärung zuschreiben. Frauen tendierten eher dazu zu denken, dass der Mann eine frühe Liebeserklärung mache um den sexuellen Kontakt zu steigern. Im Gegensatz dazu verstanden Männer hinter einer frühen Liebeserklärung einer Frau vor allem, dass sie die Beziehung stärken und vertiefen möchte. Wann aber löst die Liebeserklärung das meiste Glück aus? Ackerman und Kollegen unterteilten dabei die Beziehungslänge nicht in Wochen oder Monate, sondern in zwei Zeiträume: Die Zeit bevor das Paar den ersten gemeinsamen Sex erlebte und die Zeit danach. In verschiedenen Befragungen fanden die Autoren, dass es bei Männern keinen substanziellen Unterschied machte, ob die Liebeserklärung in der Zeit vor oder nach dem ersten Sex ausgesprochen wurde. Bei Frauen zeigten sich jedoch Unterschiede. In der Beziehungsphase vor dem ersten Sex waren die Frauen im Vergleich zu Männern weniger glücklich eine Liebesbekundung empfangen zu haben. Dies gemäss den Autoren, weil die Liebeserklärung als weniger glaubwürdig eingestuft wurde – vielleicht möchte der Mann ja nur Sex! Nachdem das Paar schon sexuellen Kontakt gehabt hatte, berichteten Frauen im Vergleich zu Männern ein stärkeres Glücksempfinden, wenn ihnen der Partner zum ersten Mal gesagt hat, dass er sie liebt. Fazit: Das Timing des Liebesgeständnisses prägt auch dessen Bedeutung für das Gegenüber. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Tom Simpson / Flickr Kommentare sind geschlossen.
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