Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Intelligenz eines Mannes und der Wahrscheinlichkeit, dass er heiratet? Eine Studie von Jaakko Asparaa, Kristina Wittkowski, Xueming Luo (2018) Es zahlt sich aus, intelligent zu sein. Viele der hoch bezahlten Metiers, wie Medizin oder Jura, sind nur Personen mit schärfster Intelligenz zugänglich. Aber hat Intelligenz auch auf andere Aspekte unseres Lebens einen positiven Einfluss? Haben kluge Menschen mehr Glück in der Liebe?
In der Evolutionspsychologie gibt es die Theorie, dass sich die grossen Gehirne der Menschen teilweise durch den Prozess der sogenannten „sexuellen Selektion“ entwickelt haben. In anderen Worten; für kluge Menschen ist es vielleicht einfacher eine/n Partner/in zu finden und die Beziehung stabil zu halten, wodurch sie häufiger Kinder haben und ihre Gene vererben können. Über die Zeit würden sich dadurch die Gene für Intelligenz in der Gesellschaft verbreiten und die Intelligenz unserer Spezies würde erhöht. Es gibt Hinweise darauf, dass intelligente Männer eher verheiratet sind. Aber dies ist noch kein überzeugender Beweis für die genannte Theorie, denn wie wir wissen verdienen intelligente Menschen tendenziell auch mehr. Vielleicht heiraten intelligentere Männer öfter, nicht weil sie klüger sind, sondern weil sie einen besseren Zugang zu Ressourcen haben? Schliesslich weiss man schon seit einiger Zeit, dass Frauen verglichen zu Männern bei der Partnerwahl mehr Wert auf Ehrgeiz, Fleiss und gute finanzielle Aussichten legen. Ist also die Intelligenz selbst ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Beziehungen oder nur ein Stellvertreter für Wohlstand? Jaakoo Aspara leitete ein Forschungsteam mit Wissenschaftler/innen aus Finnland und den USA um dies herauszufinden. Dazu nutzte er Intelligenz-Daten, die von der finnischen Armee erhoben wurden (und in die alle jungen Männer eingezogen werden) und verband sie mit den Daten des nationalen Einwohnermeldeamts und der finnischen Steuerbehörde. Das Ergebnis war ein Datenset, das den Intelligenzquotienten (IQ), den Ehestatus und das Einkommen von beinahe 190'000 Männern beinhaltet. In Einklang mit den Ergebnissen früherer Studien fand Aspara heraus, dass Männer eher verheiratet waren (und auch noch vier Jahre später verheiratet waren), wenn sie eine höhere Intelligenz hatten. Dieses Resultat zeigte sich sogar als Aspara mathematisch für den Einfluss des Einkommens eines Mannes auf seine Heiratsaussichten kontrollierte. Der Wohlstand eines Mannes hatte einen wichtigen Einfluss auf seine Wahrscheinlichkeit, zu heiraten. Tatsächlich hatte der Wohlstand sogar einen grösseren Einfluss als die Intelligenz. Aber unabhängig von seinem Wohlstand war die Wahrscheinlichkeit verheiratet zu sein und zu bleiben für einen intelligenten Mann höher. In weiteren Analysen unterteilte Aspara den IQ-Wert in drei Komponente: verbal, logisch und numerisch. Verbale Intelligenz war bei weitem die wichtigste Form der Intelligenz, wenn es darum ging, zu heiraten. Arithmetische Fähigkeiten hatten gar keinen Einfluss. Das macht Sinn, wenn man bedenkt, dass verbale Fähigkeiten während des Werbens die am einfachsten beobachtbare Form von Intelligenz ist. So kann ein schlagfertiger Mann schnell als ein guter Fang angesehen werden. Andere mögliche Erklärungen für Asparta’s Befunde könnten darin bestehen, dass verbal fähige Männer eine Frau eher überzeugen können, eine Beziehung einzugehen, oder dass sie ihre männlichen Konkurrenten besser überlisten können. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: DierkSchaefer/Flickr Kommentare sind geschlossen.
|