Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Qualität von Beziehungen besser ist, wenn man sich in die negativen und in die positiven Gefühle des Partners/ der Partnerin einfühlt. Eine Studie von Michael Andreychik (2017) „In guten und in schlechten Zeiten, in Reichtum und in Armut, in Gesundheit und in Krankheit.“ Die Idee, dass man sich in einer Partnerschaft sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten unterstützen sollte, ist so wichtig, dass sie in klassischen Eheversprechen enthalten ist.
Die Forschung zeigt, dass Personen, die sich in die negativen Emotionen des Partners/der Partnerin einfühlen, mit ihren Beziehungen zufriedener sind. Wenn man schwierige Zeiten erlebt, ist es beruhigend zu wissen, dass die Person, die einem am nächsten steht, jeden Schritt des Weges mit einem geht. Wie das Sprichwort sagt - „geteiltes Leid ist halbes Leid“. Aber was ist, wenn alles gut läuft? Wenn man sich glücklich und fröhlich fühlt? Wie wirkt es sich auf Beziehungen aus, wenn Partner/innen positive Emotionen genauso wie die negativen Emotionen mitempfinden? In einer kürzlich durchgeführten Studie hat sich Michael Andreychik, ein Forscher von der Fairfield Universität in Connecticut USA, vorgenommen dies herauszufinden. Er lud 175 Männer und Frauen ein, um Fragen zu ihren Beziehungen zu beantworten. Die Teilnehmer/innen berichteten, wie stark sie sich mit den Emotionen ihres Partners/ihrer Partnerin verbunden fühlten. Zudem bewerteten sie, wie zufrieden sie mit ihren Beziehungen waren. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Menschen, die mehr Mitgefühl für die negativen Emotionen des Partners/der Partnerin berichteten, mit ihren Beziehungen zufriedener waren. Dieser Effekt war zwar statistisch bedeutsam, aber er war nicht besonders stark. Dagegen war der Effekt des Mitgefühls gegenüber positiven Emotionen des Partners/ der Partnerin fünfmal stärker! Warum ist das so? Andreychik spekuliert, dass das Nachempfinden von positiven Emotionen weniger riskant ist. Wenn der Partner/die Partnerin jedoch verärgert ist oder eine stressige Zeit durchmacht, kann Mitgefühl problematischer sein. Die Sorgen des Partners/ der Partnerin mitzuempfinden kann für manche Menschen hilfreich sein, während andere sich dadurch erdrückt, schwach oder noch aufgebrachter fühlen. Obwohl es toll ist, füreinander da zu sein, wenn der jeweils andere traurig, ängstlich oder wütend ist, scheint es noch wichtiger zu sein, positive Emotionen in der Beziehung zu teilen. Wenn Sie sich also über die Erfolge Ihres Partners/Ihrer Partnerin freuen, die Belustigung über eine Geschichte teilen oder einander ermutigen, Ziele zu erreichen, verdoppeln Sie nicht nur die Freude in Ihrer Partnerschaft, sondern investieren auch in eine zufriedenere Beziehung. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: Joanna Malinowska/freestocks Kommentare sind geschlossen.
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