... mit diesen Worten hat schon so manche Liebesbeziehung ein jähes Ende genommen. In dieser Woche soll es darum gehen, warum Freundschaften mit dem/der Ex eingegangen werden und wie gut diese funktionieren können. Eine Studie von Rebekka L.Griffith, Omri Gillath, Xian Zhao und Richard Martinez Der Verlauf von Liebesbeziehungen wird klassischerweise als eine Abfolge von Phasen verstanden, die sich nur in eine Richtung abspielen und deren letzter Akt - im unglücklichen Fall – die Trennung bildet. Nicht selten sieht es in der Realität jedoch etwas anders aus und die gemeinsame Geschichte wird auch nach dem Ende der Paarbeziehung weitergesponnen – nicht mehr als Liebende dann, sondern als Freunde. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass die Mehrheit der Leute (ungefähr 60 Prozent) mit wenigstens einem/einer Ihrer Ex-Partner/innnen befreundet ist. Doch warum tauschen Menschen die vergangene Liebe trotz der oft schmerzlichen Erfahrung einer Trennung gegen eine Freundschaft ein? Und wie ratsam sind Freundschaften mit dem/der Ex-Partner/in? In einer Online-Studie von Wissenschaftler/innen der Universität Kansas wurde Teilnehmer/innen eine Liste von möglichen Gründen vorgelegt eine Freundschaft mit dem/der Ex-Partner/in einzugehen. Es zeigte sich, dass sich unter den möglichen Gründen vier zentrale Motive abbilden lassen:
In der Untersuchung fanden die Autor/innen ausserdem heraus, dass die sexuelle Orientierung, Bindungssicherheit und Persönlichkeitseigenschaften damit zusammenhängen, ob man eher eine Freundschaft nach der Liebesbeziehung eingeht oder nicht. So wurden beispielsweise Hinweise darauf gefunden, dass eher LGBTQ-Personen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Queer), eher Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil (die sich also mit weniger Nähe wohler fühlen) und eher verträgliche Personen mit ihrem/ihrer Ex-Partner/in befreundet bleiben. Eine andere aktuelle Studie aus den USA (http://www.sciencedirect.com/science/article /pii/S0191886916302690) berichtet ausserdem davon, dass die „dunkle Persönlichkeitseigenschaft“ des sogenannten Antagonismus damit zusammenhängt, dass Freundschaften mit dem/der Ex-Partner/in eher aus pragmatischen Gründen aufrechterhalten werden. Menschen mit antagonistischen Persönlichkeitszügen werden tendenziell als eher gefühlskalt und wenig umgänglich beschrieben und neigen dazu ihre eigene Bedeutsamkeit als besonders hoch einzuschätzen, wobei sie andere Personen zur Steigerung des eigenen Selbstwerts benutzen. Ob man in einer Freundschaft mit dem/der Ex glücklich wird, hängt wohl entscheidend davon ab, aus welchen Gründen man miteinander befreundet bleibt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es eher ungünstig ist, aufgrund romantischer Gefühle befreundet zu bleiben, während pragmatische und sicherheitsbezogene Gründe mit positiveren Bewertungen der Freundschaftsbeziehung einhergingen. Insgesamt sieht es aber auf Grundlage der Befunde ganz danach aus als wären klassische Freundschaftsbeziehungen den „Ex-Freundschaften“ in ihrer Qualität überlegen. Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: conicianna/Flickr Kommentare sind geschlossen.
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