Forschung unseres CouPers Teammitglieds, Dr. Robert Burriss, zeigt, dass wir unserem Partner/unserer Partnerin in einem der wichtigsten Aspekte der Attraktivität entsprechen. „Gegensätze ziehen sich an“, sagt eine alte Redensart. In Wirklichkeit gibt es jedoch überzeugende Hinweise darauf, dass wir uns zu Personen hingezogen fühlen, die uns in ihrer Persönlichkeit, ihren Einstellungen sowie auch in ihrem Erscheinungsbild und Alter ähneln. Die grundlegendste Beobachtung, die für die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen gemacht werden kann ist diese: Menschen tendieren dazu, sich auf Personen einzulassen, die eine ähnliche körperliche Attraktivität haben wie sie selbst. Dies ist ein Beispiel für ein Phänomen, das in der Wissenschaft als assortative Paarung bezeichnet wird.
Laborbasierte Attraktivitätsforschung fokussierte sich bis anhin vor allem auf zwei Aspekte der Erscheinung des Gesichts, die als attraktiv wahrgenommen werden: Symmetrie und Geschlechtsspezifität. Die meisten Menschen haben symmetrische Gesichter, was bedeutet, dass die linke Seite des Gesichts die gleichen Merkmale aufweist, wie die rechte Seite des Gesichts. Es kann jedoch sein, dass das eine Auge ein wenig höher ist als das andere oder die Nase leicht schief. Biologen denken, dass Abweichungen von einer perfekten Symmetrie durch geringe genetische Mutationen oder durch die Einwirkung von Bakterien in der frühen Kindheit verursacht werden. Gesündere Menschen sind besser dazu im Stande, dem Einfluss dieser Mutationen und Bakterien zu widerstehen, womit sich ihre Gesichter symmetrischer entwickeln können. Der Zusammenhang zwischen Gesichtssymmetrie und Gesundheit erklärt auch, warum symmetrische Gesichter als attraktiver eingestuft werden. Die Geschlechtsspezifität bezieht sich auf die Männlichkeit eines männlichen Gesichts bzw. auf die Weiblichkeit eines weiblichen Gesichts. Ein männliches Gesicht hat typischerweise auffällige Augenbrauen, eine breite Nase, dünne Lippen und einen markanten Kiefer. Ein weibliches Gesicht hingegen hat einen runden Vorderkopf, eine schmale Nase, volle Lippen und einen weniger markanten Kiefer. Die Forschung legt nahe, dass nur sehr gesunde Personen stark geschlechtsspezifische Gesichtsmerkmale entwickeln. Der Zusammenhang zur Gesundheit kann hier wiederum als Erklärung dafür gelten, warum wir geschlechtsspezifische Gesichter als attraktiv empfinden. Seit einigen Jahren möchte ich untersuchen, ob sich diese Präferenzen für Symmetrie und Geschlechtsspezifität, welche sich im Labor zeigen, auch im wirklichen Verhalten widerspiegeln: Suchen sich Personen ihre Partner gemäss symmetrischen und geschlechtsspezifisch maskulinen bzw. femininen Aspekten des Gesichts aus? Die vorliegende Untersuchung zeigte, dass sich Männer und Frauen, die ein Paar bilden, in ihrer Gesichtssymmetrie ähnlich sind: Männer mit einem symmetrischen Gesicht waren häufiger in einer Beziehung mit Frauen, die ebenfalls ein symmetrisches Gesicht haben. Männer mit einem asymmetrischen Gesicht waren eher in einer Beziehung mit Frauen, die ebenfalls ein asymmetrisches Gesicht haben. Ich fand jedoch keinen Zusammenhang in der geschlechtsspezifischen Maskulinität. Männer mit typisch männlichen Gesichtsmerkmalen waren nicht häufiger mit Frauen mit typisch weiblichen Gesichtsmerkmalen in einer Beziehung. Obwohl also frühere Forschung gezeigt hat, dass die meisten von uns geschlechtsspezifische Merkmale in einem Gesicht attraktiv finden, scheinen wir unsere Partner nicht basierend darauf auszuwählen, wie männlich oder weiblich das Gesicht auf uns wirkt. Interessiert Sie diese Thematik und möchten Sie gerne mehr darüber erfahren? Klicken Sie hier um zum originalen Forschungsartikel zu gelangen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: ipickmynose/flickr Kommentare sind geschlossen.
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