Die Zeit kurz nach der Geburt des ersten Kindes ist für viele ein herausfordernder Lebensabschnitt. In dieser Phase wird die Unterstützung von Freunden und Familie besonders gebraucht. Erleben das die frischgebackenen Mütter und Väter gleich? Und wessen emotionale Unterstützung wird eher wahrgenommen, die der eigenen Eltern oder die der Schwiegereltern? Eine Studie von Alexandra Chong, Alynn E. Gordon, und Brian P. Don In der ersten Phase als junge Eltern brauchen viele die Unterstützung von Freunden und Familie ganz intensiv. In dieser Zeit kann besonders der Kontakt zu den eigenen Eltern zunehmen, da man von ihrem Erfahrungsschatz profitieren und sich Ratschläge und emotionale Zusicherung holen kann. Die Frage stellt sich aber, ob die Unterstützung der Eltern von den jungen Müttern und Vätern gleichermassen positiv empfunden wird oder ob es vielleicht Beziehungsaspekte zu den (Schwieger)Eltern gibt, die die Unterstützung schwierig gestalten.
Hierzu gehört beispielsweise die geographische Distanz, die Menge des Kontakts und ob es sich um die eigenen Eltern und diejenigen des Partners/der Partnerin handelt. Das Forscherteam um Alexandra Chong hat sich in 93 Paaren, die während der Zeit der Studie ihr erstes Kind erwarteten, angeschaut, wann die emotionale Unterstützung der Eltern und Schwiegereltern mehr oder weniger wahrgenommen wurde. Die Paare wurden unter anderem zur geographischen Distanz, zum Kontakt und zum wahrgenommenen emotionalen Support von den (Schwieger)Eltern befragt. Die Studie fand, dass die frischgebackenen Mütter mehr Kontakt zu den eigenen Eltern pflegten als die Väter. Der Kontakt zu den Schwiegereltern unterschied sich jedoch zwischen den Geschlechtern nicht. Somit sprechen die Ergebnisse dafür, dass Mütter ihre sozialen Netzwerke eher aktivieren um sich Unterstützung zu holen als Väter. Zudem fanden die AutorInnen, dass für die frischgebackenen Mütter der Kontakt zu den eigenen Eltern mit mehr empfundener emotionaler Unterstützung durch die eigenen Eltern einherging. Sie fühlten sich zudem auch sehr von den Schwiegereltern unterstützt, wenn sie mit diesen regen Kontakt hatten. Je mehr Kontakt die Mütter aber mit ihren eigenen Eltern hatten, desto weniger fühlten sie sich von den Schwiegereltern emotional unterstützt. Bei den Vätern spielte der Kontakt keine Rolle für die empfundene emotionale Unterstützung. Schliesslich zeigen die Ergebnisse auch, dass die geographische Distanz zu den Eltern nicht damit zusammenhängt, wie sehr man sich in dieser kritischen Phase als neue Eltern von den eigenen Eltern emotional unterstützt fühlt. Dies ist wahrscheinlich den neuen Kommunikationsmitteln anzurechnen. Whatsapp und Skype sei Dank! Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Jacob Botter/Flickr Kommentare sind geschlossen.
|