Manchmal können kleine Worte und Taten des Partners/der Partnerin einen tiefen Stich versetzen. In dieser Woche geht es darum, ob eine hohe Verbundenheit mit der Partnerschaft gegen solche Stiche schützt oder ob sie einen eher verletzbar macht. Eine Studie von Emilie Auger, Danielle Menzies-Toman und John E. Lydon (2017) Sei es ein unsensibler Kommentar, ein vergessener Geburtstag oder die fehlende Unterstützung beim Streit mit den Schwiegereltern. Es ist kein Geheimnis, dass der Beziehungsalltag nicht nur von rosaroten Momenten, sondern auch durch schwierigere Erfahrungen geprägt sein kann.
Personen unterscheiden sich jedoch darin, wie stark sie sich solche negativen Paarmomente zu Herzen nehmen und wie sehr ihr Beziehungsglück durch Erfahrungen ins Wanken gerät. Es stellt sich also die Frage, welche Faktoren die Zufriedenheit in der Partnerschaft gegen die kleineren und grösseren Enttäuschungen schützen können. Wissenschaftler /-innen von der McGill University in Kanada sind dieser Frage nachgegangen und haben untersucht, ob es eine Rolle spielt, wie stark man sich selbst mit der eigenen Partnerschaft identifiziert. Man geht davon aus, dass Personen, die über eine hohe Beziehungs-Identifikation verfügen, ihre Partnerschaft als einen zentralen und wichtigen Teil ihrer Person betrachten und daher grossen Wert darauf legen, ihre Beziehung zu schützen und aufrecht zu erhalten. Doch sollten Sie deshalb auch weniger empfindlich auf Enttäuschungen durch den Partner / die Partnerin reagieren? Oder reagieren Sie sogar sensibler? Um diese Frage zu beantworten haben die Wissenschaftler / -innen 63 Paare über zwei Wochen zu ihren alltäglichen positiven und negativen Beziehungserfahrungen befragt und sie ausserdem darum gebeten, ihre Identifikation und Zufriedenheit mit ihrer Partnerschaft anzugeben. Dabei ergab sich ein spannender Befund: Personen, die sich stärker mit ihrer Beziehung identifizierten, reagierten kurzfristig stärker auf negative Erfahrungen mit dem Partner / der Partnerin, als Personen, die ihre Beziehung weniger stark in ihr Selbstbild integrierten. Das heisst, ihre tägliche Beziehungszufriedenheit war in stärkerem Masse davon abhängig, ob es am selben Tag zu Enttäuschungen durch den Partner / die Partnerin gekommen ist. Langfristig zeichnete sich jedoch ein anderes Bild ab. Personen mit einer höheren Beziehungsidentifikation zeigten am Ende der zwei Wochen (verglichen mit dem Beginn) eine stabil hohe Zufriedenheit mit ihrer Partnerschaft, unabhängig davon, wie viele negative Erfahrungen sie im Alltag mit dem Partner / der Partnerin gemacht haben. Personen mit einer niedrigen Beziehungsidentifikation waren hingegen am Ende der zwei Wochen deutlich unzufriedener mit ihrer Beziehung, wenn sie viele negative Erfahrungen mit dem Partner / der Partnerin gemacht haben. Was lässt sich daraus schlussfolgern? Wer sich besonders stark mit der eigenen Beziehung verbunden fühlt, kann auch leichter durch den Partner / die Partnerin verletzt werden. Langfristig scheint eine höhere Beziehungsidentifikation jedoch vorteilhaft zu sein, da sie das wahrgenommene Beziehungsglück gegen Stolpersteine des Alltags abschirmt. Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: Peakpx Aus der Sicht der Psychoanalyse legen frühkindliche Beziehungen die Grundlage für unsere Beziehungen im weiteren Lebensverlauf. Stimmt das? Eine Studie von Vivian Zayas, Walter Mischel, Yuichi Shoda und J. Lawrence Aber (2011) Eine weitverbreitete Annahme geht davon aus, dass frühkindliche Erfahrungen unsere Beziehungen im späteren Leben beeinflussen. Es gibt aber leider wenig längsschnittliche Studien, die tatsächlich Kleinkinder bis ins Erwachsenenalter untersucht haben. Dabei spielt besonders die Beziehung und das ‘Caregiving’ der Mutter zum Kleinkind eine besondere Rolle, da Mütter meist die Hauptbezugsperson im frühkindlichen Alter sind.
Vivian Zayas und ihre Kolleg/innen haben deshalb 36 Kleinkinder und ihre Mütter mit 18 Monaten untersucht und ein weiteres Mal mit 22 Jahren. Dabei wollten sie untersuchen wie das Umsorgen der Mutter im Kleinkindalter etwas damit zu tun haben könnte, welche Bindung Personen im Erwachsenenalter zu ihnen nahestehenden Menschen haben. Um das mütterliche Verhalten mit ihren 18-monatigen Kindern zu messen, wurden diese jeweils zwei Mal gebeten in einem Raum mit Spielsachen 5 und 3 Minuten lang miteinander zu spielen. Dabei wurden die Spielsequenzen gefilmt und diese Videoaufnahmen im Anschluss ausgewertet. Dabei wurden u.a. Aspekte wie Gesichtsausdruck, Kontrolle, Stimmausdruck und Körperkontakt der Mutter auf den drei Dimensionen sensibel, kontrollierend und unempfänglich bewertet. Den damals Kleinkindern wurden in einer Nachfolgeuntersuchung im Alter von 22 Jahren Fragebogen zur Bindung in nahen Beziehungen geschickt. Sie füllten den Fragebogen über ihre nahen Beziehungen im Allgemeinen, ihre Bindung zu ihrem Vater, ihrer Mutter, zu ihrem besten Freund/ihrer besten Freundin und zum Partner/zur Partnerin aus. Hatte das Verhalten der Mütter in der Spielsituation mit 18 Monaten tatsächlich etwas mit späteren Beziehungen zu tun? Die Autor/innen fanden, dass je sensibler die Mutter auf das Kleinkind eingehen konnte während der Spielinteraktion, desto weniger ängstlich und vermeidender war dessen Beziehung zum späteren romantischen Partner/in. Zudem war die betreffende Person weniger vermeidend dem besten Freund/der besten Freundin gegenüber gebunden. Das Gegenteil wurde für kontrollierendes Mutterverhalten gefunden: je kontrollierend die Mutter während des Spiels war, desto vermeidender und ängstlicher war die betreffende Person an ihre/n romantische/n Partner/in gebunden und desto vermeidender auch an den besten Freund/die beste Freundin. Unempfängliches Verhalten jedoch, hing nicht mit späterer Bindung zusammen. Zudem fanden sich auch keine Zusammenhänge zwischen den mütterlichen Verhalten und der späteren Bindung zu den Eltern oder dem generellen Bindungsmuster in nahen Beziehungen. Diese Studie liefert erste längsschnittliche Ergebnisse bezüglich Mutterverhalten im Kleinkindalter und späteren Beziehungen des Kindes. Jedoch muss hier erwähnt werden, dass die untersuchte Stichprobe sehr klein und selektiv war. Deshalb können die Ergebnisse nicht generalisiert werden. Es bedarf deshalb noch weiterer Untersuchungen um wirklich zu bestätigen, ob mütterliches Verhalten im Kleinkindalter tatsächlich erklären kann, warum einige Menschen im Erwachsenenalter unsichere Bindungen zu ihrem Partner/ihrer Partnerin erleben. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Pixabay Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass heterosexuelle Personen in ihren Partnerschaftspräferenzen flexibler sein könnten, als bisher angenommen. Eine Studie von Arielle Kuperberg und Alicia Walker (2018) Es ist ein wachsender Trend, Sexualität als ein Spektrum zu betrachten und nicht als eine Sammlung von diskreten Identitäten wie heterosexuell, schwul, lesbisch oder bisexuell. Viele Menschen entscheiden sich nun dafür, eine breite Identität anzunehmen, wie zum Beispiel Queer, anstatt sich an eine bestimmte Gruppe zu binden.
Natürlich ist „heterosexuell“ die meistverbreitete Identität innerhalb von Personen die Partner/innen bevorzugen, deren Geschlecht nicht mit dem eigenen übereinstimmt. In einer Welt, in der Sexualität alle Farben des Regenbogens haben kann, kann das Etikett "heterosexuell" etwas, naja ... fix erscheinen. Jeder weiß, was es ist. Jeder weiß, was es bedeutet. Neue Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass die Wahrheit ein wenig anders ist. Arielle Kuperberg von der Universität von North Carolina und Alicia Walker von der Missouri State Universität beschlossen, die Erfahrungen von College-Studierenden zu untersuchen, die sich als heterosexuell identifizierten, deren letzte sexuelle Begegnung jedoch mit einer Person des gleichen Geschlechts stattgefunden hatte. Die Wissenschaftlerinnen verwendeten dazu die Daten einer großen Studierendenbefragung über das gesellschaftliche Leben der Universität. Ungefähr 800 der Teilnehmenden berichteten, dass ihr letzter sexueller Kontakt mit Personen desselben Geschlechts gewesen sei. Zudem gaben die Teilnehmenden ihre sexuelle Orientierung an: 12% derjenigen, die Männer-Männer-Kontakte gehabt hatten, und 25% derjenigen, die Frauen-Frauen-Kontakte gehabt hatten, identifizierten sich als heterosexuell. Kuperberg und Walker analysierten die Daten und kamen zu dem Schluss, dass es sechs "Gruppen" oder Typen von Personen gab, die sich als heterosexuell identifizierten, deren letzter sexueller Kontakt jedoch mit einer gleichgeschlechtlichen Person gewesen war.
Diese Studie zeigt die vielfältigen Motivationen und Erfahrungen derer, die sich selbst als heterosexuell identifizieren, aber sexuellen Kontakt mit gleichgeschlechtlichen Personen haben. Einige folgen vermutlich sozialen Mustern und dem erwarteten Verhalten. Andere sind vermutlich dabei, ihre Sexualität zu erforschen und sind entweder nicht bereit für eine Identitätsänderung oder meinen, dass ihr Verhalten nicht zu ihrer Identität passt. Es ist interessant zu sehen, dass die Wirkung von Religion geschlechtsspezifisch zu sein scheint, wobei religiöse Männer im Vergleich zu religiösen Frauen seltener angeben, die gleichgeschlechtlichen Kontakte zu genießen. In weiteren Untersuchungen wäre es vermutlich aufschlussreich, College-Studierende zu untersuchen, wenn sie in die nächste Phase ihres Lebens kommen. Da die Daten von Kuperberg und Walker vor etwa 10 Jahren gesammelt wurden, wäre ausserdem eine Folgestudie der heutigen Generation von College-Studierenden lohnenswert, zumal viele von ihnen in einer Welt aufgewachsen sind, in der gleichgeschlechtliche Beziehungen zunehmend akzeptiert werden. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst und von B.Sc. Sabrina Brunner übersetzt. Bildquelle: Joanna Malinowska Wer kennt diesen Moment nicht: Man steht gemeinsam, schweigend, vor einem Gemälde, vor einer Fotografie oder in einer Landschaft und lässt dies auf sich wirken. Denken Sie, Ihr Eindruck von dem, was Sie gerade betrachten, wäre anders, wenn Sie alleine wären? Oder ist der Eindruck Ihrer Umwelt immer gleich – unabhängig davon, wer bei Ihnen ist? Dieser spannenden Frage gingen ForscherInnen zweier amerikanischer Universitäten auf den Grund. Eine Studie von Erica J. Boothby, Leigh K. Smith, Margaret S. Clark, und John A. Bargh (2017) Zur Bearbeitung hier klicken.Menschen sind soziale Wesen und wollen ihre Umwelt entsprechend mit anderen, vor allem ihnen nahestehenden, Personen teilen. Bisherige Forschung konnte zeigen, dass soziale Aktivitäten als angenehmer wahrgenommen werden, wenn sie gemeinsam erlebt werden. Zum Beispiel sind Paare glücklicher, wenn sie neue und herausfordernde Aktivitäten gemeinsam erleben und Personen sind zufriedener, wenn sie gute Neuigkeiten mit einer nahen Person teilen können. All diese Situationen bedingen jedoch, dass Personen miteinander in Austausch stehen, das heisst, miteinander reden, Gefühle ausdrücken oder sich in der ein oder andere Weise zueinander verhalten.
Wie sieht es aber mit Situationen aus, in denen Personen nicht miteinander sprechen, etwa in Situationen, in denen wir dem leisen Rauschen des Flusses in der Natur lauschen, gemeinsam einen Sonnenuntergang betrachten oder das Gewitter am Himmel bestaunen; wenn wir ein Gemälde auf uns wirken lassen oder uns das letzte Stück Apfelkuchen im Mund zergehen lassen. Geniessen wir auch diese Momente mehr, wenn wir sie mit einer anderen Person erleben? Ein Forscherteam um Erica Boothby von der Yale University ging dieser Frage nach und untersuchte, wie das blosse gemeinsame Erleben – d.h. ein Erleben ohne direkten Austausch – die Wahrnehmung der Situation beeinflusst. Die ForscherInnen vermuteten, dass Personen Situationen auch im stillen Erleben mehr geniessen und als realer erleben, wenn sie diese mit einer vertrauten Person teilen, verglichen mit einer Situation, in der sie alleine sind oder eine ihnen unbekannte Person anwesend ist. In ihrer Studie liessen die ForscherInnen 18 Männer und 52 Frauen im jungen Erwachsenenalter eine Reihe von Fotos ansehen, die vorrangehend von den ForscherInnen als durchschnittlich schön eingestuft wurden. Die gesamthaft 48 Fotos wurden von den Versuchspersonen dahingehend bewertet, wie sehr sie die dargestellte Szene mochten und für wie real sie diese hielten. Während einige Personen bei der Diashow dieser Fotos alleine waren, betrachteten andere Personen die Fotos in Anwesenheit einer anderen Person. Das Forscherteam fand zuerst heraus, dass es keinen Unterschied für die Bewertung der Fotos machte, ob diese alleine oder in stiller Gemeinsamkeit betrachtet wurden. Allerdings zeigte sich bei genauerer Betrachtung, dass die Art der Beziehung zum stillen Betrachter/zur stillen Betrachterin eine Rolle spielte: Personen, die dieser anderen Person nah standen, fanden die Fotos schöner und stuften diese als realer ein als Personen, die dieser Person nicht nah standen. Dieses Ergebnis wurde auch in ihrer zweiten Studie bestätigt, da gezeigt wurde, dass der Grad der Beziehung beeinflusste, wie sehr das Foto gemocht wurde. Auch hier erwies sich, dass je enger die Versuchspersonen der Person standen, mit der sie das momentane Erleben teilten, desto stärker gefiel ihnen das Foto. Die ForscherInnen sehen einige Gründe dafür, warum die alleinige Anwesenheit einer engen Person und die gemeinsam gerichtete Aufmerksamkeit die Wahrnehmung und Bewertung einer Szene beeinflusst. Zum einen vermuten die ForscherInnen, dass die Anwesenheit einer anderen Person dazu führt, dass wir empathischer sind, das heisst, es wird nicht nur die eigene Perspektive, sondern auch die Perspektive der anderen Person miteinbezogen, was die Wirkung der Situation vergrössert. Ein anderer Grund könnte darin liegen, dass die Anwesenheit einer vertrauten Person dazu führt, dass wir uns sicherer und geborgener fühlen. Jedwede Aufmerksamkeit kann demnach ganz auf das Interesse des Geschehens gerichtet werden. Schliesslich sehen die ForscherInnen einen Grund darin liegen, dass wir durch das gemeinsame Erleben auch eine gemeinsame Realität schaffen. Dinge, die wir gemeinsam betrachten, werden realer in unserer Wahrnehmung und damit gefestigter. Welche Schlüsse können aus dieser Studie gezogen werden? Zum einen kann geschlussfolgert werden, dass gemeinsam erlebte Szenen als schöner betrachten werden. Dadurch, dass das Erlebte aber nicht nur als schöner, sondern auch als realer erlebt wird, können geteilte Erinnerungen in eine gemeinsame Geschichte fliessen; eine Geschichte, die nur diese beiden Personen miteinander teilen. Manchmal bedarf es folglich keiner grossen Worte oder Gesten, denn dann kann auch das still geteilte Erleben den Genuss des Moments steigern und wahrhaftiger machen. Dies sind die Momente, in denen Bilder mehr als 1000 Worte sagen. Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Janina Bühler verfasst. Bildquelle: www.barbara-egin.de Jedes Paar verfügt über seine eigenen ganz persönlichen Erinnerungen und Geschichten: Ob zum ersten Date, zum ersten Kuss oder zum ersten grossen Zoff. In dieser Woche geht es darum, wer sich besonders gut an die romantischen Meilensteine in der Beziehung erinnert und wie solche Erinnerungen mit der Qualität der Beziehung zusammenhängen. Eine Studie von Diane Holmberg, Tabatha M. Thibault und Jennifer D. Pringle Was würden Sie denken, wer erinnert sich besser an die kleinen und grossen Momente in Ihrer Beziehung? Sie selbst oder ihr/e Partner/in?
Glaubt man Büchern, Liedern und Filmen, so haben Frauen 1.) grundsätzlich ein besseres Gedächtnis für Beziehungsereignisse und 2.) hängt ihr Beziehungsglück massgeblich davon ab, dass man(n) sich ebenfalls gründlich an die bedeutsamen Paarmomente erinnert. Man denke bloss an die vielen dramatischen Hollywood-Szenen, die durch unromantische männliche Gedächtnislücken verursacht wurden. Doch was ist dran an diesem Geschlechterklischee? Wissenschaftlerinnen aus Kanada haben sich bemüht diese Frage im Rahmen von zwei verschiedenen Studien zu beantworten. In einer ersten Studie wurden 475 Männer und Frauen danach gefragt, wie gut sie sich selbst bzw. wie gut sich ihre Partner/innen an Ereignisse in der Beziehung erinnern. Ausserdem hat man die Teilnehmenden um ihre persönliche Einschätzung gebeten, wie gut sich Männer bzw. Frauen im Allgemeinen an Ereignisse innerhalb von Beziehungen erinnern und, ob das Beziehungsgedächtnis von Männern bzw. Frauen mit der Zufriedenheit in der Beziehung zusammenhängt. Auf Grundlage dieser subjektiven Einschätzungen hat sich das gängige Klischee bestätigt. Sowohl weibliche als auch männliche Teilnehmende waren sich einig, dass Frauen sich besser an Beziehungsereignisse erinnern können. Zudem fanden die Wissenschaftler/innen heraus, dass sowohl Männer als auch Frauen der Überzeugung waren, dass ein besseres Gedächtnis für Beziehungsereignisse mit einer höheren Zufriedenheit in der Beziehung einhergeht und dass dieser Zusammenhang bei Frauen stärker ausgeprägt ist. Im Rahmen einer zweiten Studie wollten die Wissenschaftlerinnen nun herausfinden, ob sich diese Überzeugungen auch in den tatsächlichen Gedächtnisleistungen von Frauen und Männern widerspiegeln. Hierzu haben sie 93 gegengeschlechtliche Paare zu sich in die Universität eingeladen. Die Männer und Frauen wurden getrennt voneinander gebeten so detaillierte Erinnerungen wie möglich zu ihrem ersten Date zu notieren. Diese Erinnerungen wurden im Anschluss dem/der jeweils anderen Partner/in vorgelegt und anhand ihrer Qualität und Quantität bewertet. Ausserdem haben zwei unabhängige Mitarbeitende die Erinnerungen im Hinblick auf die Menge der genannten Details beurteilt. Passend zu den subjektiven Einschätzungen aus der ersten Studie zeigte sich, dass die Beschreibungen der ersten Dates detaillierter waren, wenn sie von Frauen erinnert wurden. Darin waren sich sowohl die unabhängigen Beurteilenden als auch die zugehörigen Partner einig. Die Paare wurde ausserdem darum gebeten ihre Gedanken und Gefühle im Hinblick auf die beschriebenen Erinnerungen ihrer Partner/innen einzuschätzen. Dabei zeigte sich, dass die von den unabhängigen Beurteilenden ermittelte Anzahl der genannten Details keine Rolle dabei spielte, wie positiv auf die Erinnerungen des Partners/der Partnerin reagiert wurde. Wichtiger war hingegen wie die Teilnehmenden selbst, die Qualität und Quantität der Erinnerungen ihrer Partner/innen eingeschätzt haben: Sowohl Männer als auch Frauen zeigten positivere Reaktionen, wenn sie selbst den Eindruck hatten, dass ihre Partner/innen besonders viele und wichtige Details über das erste gemeinsame Date berichtet haben. Es sieht also so aus als hätten Frauen tatsächlich ein besseres Gedächtnis für die gemeinsamen Erlebnisse als Paar, aber entgegen dem Klischee scheinen sich Männer und Frauen gleichermassen über ausgefeilte Beziehungserinnerungen zu freuen. Also, liebe Männer: Damit die Erinnerungsarbeit in der Beziehung ein bisschen fairer aufgeteilt ist, wie wäre es mal mit einem Notizbuch?! Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: pxhere Wie stark wünscht sich unsere bessere Hälfte, dass wir uns verändern oder genau so bleiben, wie wir sind? Viel Forschung existiert bereits dazu, wie sich Menschen in Partnerschaften verändern. Wir wissen aber noch wenig darüber, welche Partner/welche Partnerinnen eher offen für Veränderungen in ihrem Gegenüber sind und warum. Eine Studie von Lydia F. Emery, Wendi L. Gardner, Eli J. Finkel, und Kathleen L. Carswell (2018) Veränderungen in der Persönlichkeit, in den Hobbies oder in den Zielen haben zuerst einmal viel damit zu tun, dass man weiss, wer man ist. Wenn ich weiss, welche Vorlieben ich habe und wie meine Persönlichkeit und meine Ziele aktuell aussehen, kann ich auch eher Veränderungen anstreben. Dieses Wissen über die eigene Person wird als Selbstkonzept bezeichnet.
Einige Personen sind sich stärker im Klaren darüber, wer sie sind – sie verfügen also über eine hohe Selbstkonzeptklarheit. Andere verfügen über weniger Klarheit über ihr Selbstkonzept und sehen das, was sie als Person ausmacht, als weniger stabil und kohärent an. Personen mit solch einer tiefen Selbstkonzeptklarheit verändern sich weniger gern, da dies zu noch mehr Instabilität in ihrem Selbstkonzept führen würde. Was bedeutet es nun für die eigene Weiterentwicklung, wenn sich der Partner/die Partnerin mehr oder weniger im Klaren darüber ist, wer er/sie ist? Anhand vier verschiedenen Studien mit insgesamt 485 Teilnehmenden haben Lydia F. Emery und Kolleg/innen untersucht, ob sich Partner/innen mit stärkerer respektive schwächerer Selbstkonzeptklarheit eher Veränderungen im Partner/in der Partnerin wünschen und warum. Was die Autorinnen und Autoren fanden war, dass Personen mit einer tiefen Selbstkonzeptklarheit ihre Partner/innen weniger in Veränderungen unterstützten, unter anderem auch, weil sie glaubten, sie müssten sich dann selbst verändern. Weiter fand man dies vor allem, wenn es um grössere Veränderungen des Partners/der Partnerin ging: Personen mit tiefer Selbstkonzeptklarheit unterstützten ihren Partner/ihre Partnerin umso weniger, je grösser die bevorstehende Veränderung aussehen würde. Wichtig zu beachten ist hier, dass es sich immer um Veränderungen drehte, die nichts mit der Partnerschaft zu tun hatten. Also Veränderungen, die beispielsweise mit der Aufnahme von neuen Hobbies verknüpft waren. Schliesslich fand die Studie, dass die fehlende Unterstützung, die von Partner/innen mit tiefer Selbstkonzeptklarheit ausging, mit einer tieferen Beziehungsqualität beider Partner/innen einherging. Die Studienergebnisse zeigen also, dass auch wenn eine Person sich in Bereichen ausserhalb der Partnerschaft weiterentwickeln und verändern will, dies innerhalb der Partnerschaft nicht immer auf offene Ohren stösst: Die Hobbyveränderung des Partners/der Partnerin kann für manche als eine Bedrohung empfunden werden, weil es zu unerwünschter Veränderung bei einem selbst führen könnte. Leider wird in solchen Situationen, die Unterstützung bei den Veränderungsversuchen gedrosselt, was schliesslich bei beiden Partner/innen auf die Beziehungsqualität drückt. Der Grund für die fehlende Unterstützung liegt demzufolge weniger an der Wahl des Hobbies, sondern eher an den Eigenschaften des Partners/der Partnerin. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Pexels Psychologen aus Norwegen haben herausgefunden, dass Schwestern sich nicht einig darüber sind, was eine Person attraktiv macht, und dass ihre Antworten davon abhängen, ob sie einen Partner für sich selbst oder für ihre Schwester auswählen. Eine Studie von Biegler und Kennair (2016) In vielen Kulturen wählen die Eltern den Ehepartner oder die Ehepartnerin für Ihre Kinder aus. Dabei verwenden sie nicht immer dieselben Kriterien wie ihre Kinder. Geschwister dagegen haben traditionell weniger Einfluss auf die Partnerwahl der anderen, aber Geschwisterrivalität ist genauso vorhanden, wie der Konflikt zwischen den Eltern und ihren Kindern. Aber wie und warum sind Geschwister sich uneinig darüber, was einen perfekten Partner oder eine perfekte Partnerin ausmacht?
Die Forschung Robert Biegler und Leif Edward Ottesen Kennair rekrutierten rund 300 Schwestern für die Teilnahme an ihrer Studie. Diese Frauen beurteilten 133 Merkmale dahingehend, wie wichtig diese für einen potentiellen Langzeitpartner sind, wobei sie zuerst an einen Partner für sich selbst und dann an einen Partner für ihre Schwester dachten. Die Merkmale waren in zwei Gruppen aufgeteilt: Solche, die von „Verträglichkeit“ sprachen (zB. unterstützend, nett, freundlich, gesellig) und andere, die mehr mit „Sexiness“ zu tun hatten (zB. verführerisch, charmant, abenteuerlustig). Generell hielten Frauen bei einem Partner Verträglichkeit für wichtiger als Sexiness. Die Präferenzen variierten jedoch, abhängig davon, ob die Frauen für sich selbst oder für ihre Schwester urteilten. Frauen wollten zwar für sich selbst und ihre Schwester einen verträglichen Partner, aber möchten lieber einen sexy Ehemann als einen sexy Schwager. Eigene Partner sollen also charmant, leidenschaftlich und verspielt sein; Schwager dagegen sollen vernünftig sein und wissen, wie man Grenzen setzt. Frauen möchten einen verträglichen Partner für sich selbst und ihre Schwester, bevorzugen aber einen sexy Partner für sich selbst. Abbildung nach der Publikation von Biegler und Kennair (2016). Warum diese Rivalität zwischen Geschwistern? Warum sind sich die Geschwister trotz einer Tendenz zur Übereinstimmung nicht einig darüber, wie sexy ihre Partner sein sollten? Die Argumentation hinter diesen Ergebnissen lautet folgendermassen: Wir teilen 50% unserer Gene mit unseren Vollgeschwistern. Weil es beim Spiel des Lebens – evolutionär gesprochen - darum geht, unsere Gene an die nächste Generation weiterzugeben, sollten wir alle daran interessiert sein, was unsere Geschwister mit den Genen machen, die wir teilen. Genauso wie ich meine eigenen Gene weitergeben möchte, möchte ich auch, dass meine Geschwister ihre Gene weitergeben, denn die Hälfte von ihnen ist identisch mit meinen. Da wir aber nur die Hälfte unserer Gene teilen, sollte mich ihr evolutionärer Einfluss nur halb so sehr kümmern, wie mein eigener. Dies ist relevant, wenn es darum geht, die Bedeutung von Sexiness bei einem Partner zu beurteilten, da Sexiness als vererbbar gilt. Wenn wir uns mit einem sexy Partner oder einer sexy Partnerin zusammentun, können wir die Vorteile dieser guten Gene unseren Nachkommen weitergeben. Ein sexy Schwager oder eine sexy Schwägerin bringt uns persönlich dagegen weniger. Stattdessen sollten wir einen verträglichen oder grosszügigen Partner für unsere Geschwister bevorzugen, der dann für die ganze Familie Vorteile bringt. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: Peter Voerman/Flickr „Vergibst du mir?“ Wir werden in unserem Leben immer wieder vor diese Wahl gestellt. Am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, an der Uni, aber auch in einer Partnerschaft sind wir immer wieder mit dieser Frage konfrontiert – auch wenn nicht immer alle, die uns verletzt haben, demütig um Verzeihung bitten... Dass Vergebung für eine Beziehung wichtig ist, dem würden wohl die meisten Menschen zustimmen. Doch ist es auch für einem selbst besser, anderen zu vergeben – oder kann es auch negative Konsequenzen haben? Studien von Kinga Kaleta und Justyna Mróz (2018) und Laura Luchies, Eli Finkel, James McNulty und Madoka Kumashiro (2010) Der Partner, der sich nicht an die Abmachung gehalten hat. Die Partnerin, die sich wieder einmal nicht zurückmeldet. Die Freundin, die hinter unserem Rücken über uns gelästert hat. Die Eltern (oder die Kinder), die einen einfach nicht verstehen. Irgendwann stehen wir alle vor der Entscheidung: Vergeben, ja oder nein?
“Vergebung ist der Schlüssel, der die Handschellen des Hasses aufschliesst”. Dieses Zitat von Corrie ten Boom spricht davon, dass Vergeben nicht nur für Beziehungen, sondern auch für einem selbst gut und befreiend ist. Doch wie wichtig ist Vergebung für das eigene Wohlbefinden tatsächlich? Kinga Kaleta und Justyna Mróz, zwei Psychologinnen aus Polen, widmeten sich dieser Frage und untersuchten den Zusammenhang zwischen Vergebung und der Lebenszufriedenheit bei über 400 Erwachsenen im Alter von 19 und 67 Jahren. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Vergebung und der eigenen Lebenszufriedenheit: Personen mit einer höheren Lebenszufriedenheit, gaben an, vergebender zu sein und sowohl anderen als auch sich selbst eher zu vergeben. Insgesamt geht Vergebung mit höherer Lebenszufriedenheit einher und vergebende Menschen scheinen tatsächlich freier – oder zumindest zufriedener - zu sein. Dass jedoch der Einfluss von Vergebung gerade in romantischen Beziehungen differenziert angesehen werden muss, zeigen die Studien einer Forschungsgruppe aus den USA und UK. Luchies, Finkel, McNulty und Kumashiro untersuchten, welchen Einfluss es auf das eigene Selbstbild hat, dem Partner oder der Partnerin zu vergeben. Über die Studien hinweg zeigte sich, dass Vergebung dann mit höherem Respekt für sich selbst und mit grösserer Klarheit über den eigenen Wert und die eigene Identität, einhergeht, wenn der Partner oder die Partnerin Reue zeigt und beteuert, dass er/sie die verletzte Person in Zukunft wertschätzen wird. In Situationen, in denen der Partner oder die Partnerin jedoch keine Reue zeigt und auch keine Besserung des Verhaltens versichert, führt Vergebung eher dazu, dass der Selbstrespekt und die Klarheit über die eigene Identität sinken. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass man in solchen Situationen das Gefühl hat, gegen die eigenen Überzeugungen gehandelt zu haben und nicht für sich selbst eingestanden zu sein. Dieser negative Einfluss auf das Selbstbild wird als der „Fussmatten-Effekt“ bezeichnet, da einfaches „Vergeben und Vergessen“ in diesem Fall dazu führen kann, dass man sich selbst als „Fussmatte“ der anderen sieht - und vielleicht mit der Zeit von den anderen auch so behandelt wird. Zusammenfassend kann man also sagen: Vergebung scheint nicht nur für Beziehungen, sondern auch für einen persönlich sehr wichtig zu sein und mit höherer Lebenszufriedenheit einherzugehen – allerdings nur dann, wenn wir von Herzen und freiwillig vergeben und nicht einfach, weil wir uns nicht trauen, für unsere Bedürfnisse einzustehen. In diesem Sinne: Vergebung tut uns gut, aber nur dann, wenn das Unrecht der anderen benannt wird und wir für uns und unsere Werte einzustehen. Dieser Blogpost wurde von BSc. Sabrina Brunner verfasst. Bildquelle: Vic/Flickr Wer den Film „Meine Braut, ihr Vater und ich“ gesehen hat, wird bereits ahnen, worum es bei uns in dieser Woche geht: Wir widmen uns dem Thema Schwiegereltern und schauen uns an, wie man sich den mehr oder weniger geliebten Einfluss der Schwiegermütter und -väter in Spe zu Nutze machen kann. Eine Studie von Menelaos Apostolou (2017) Jeder weiss: Eltern wollen nur das Beste für Ihre Kinder. Im festen Glauben daran zu wissen, was nun genau das Beste für Ihre Kinder ist, mischen sich Eltern immer mal wieder in die Beziehungsangelegenheiten ihrer Kinder ein. Dabei greifen sie auf ein breites Repertoire an Strategien zurück, um unerwünschte Partner/innen fern zu halten und vermeindlich perfekte Schwiegersöhne und -töchter an die Familie zu binden. Solche elterlichen Manipulationsversuche können von harmloseren Verkupplungsaktionen über eindringlichere Überredungsversuche bis hin zu Bedrohungen der ungeliebten Schwiegerkinder in Spe gehen.
Die Meinung der Eltern kann demnach eine entscheidende Rolle für die Partnerwahl und den Erfolg einer romantischen Beziehung spielen. Doch wie können sich zukünftige Schwiegerkinder gegen diese elterlichen Beeinflussungsversuche wehren? Und vielleicht noch interessanter – wie können sie das „schwieger“-elterliche Manipulationsgeschick für ihre eigenen Interessen nutzen? Im Rahmen von drei Untersuchungen ist Menelaos Apostolou von der Universität Nikosia auf Zypern diesen Fragen nachgegangen und hat sich angeschaut wie Schwiegerkinder den manipulativen Schuh umdrehen. Im Rahmen von Tiefeninterviews und offenen schriftlichen Befragungen wurden 28 griechisch-zypriotische Männer und Frauen dazu befragt, welche Strategien sie in den folgenden zwei Szenarien in Bezug auf ihre Schwiegereltern anwenden würden. Erstens: Die Schwiegereltern wollen Sie rasch an die Familie binden, obwohl die Beziehung noch frisch und die Perspektive unklar ist. Wie halten Sie Ihre Schwiegereltern auf Distanz? Zweitens: Ihr/e Partner/in will sich von Ihnen trennen und Sie versuchen seine/ihre Eltern einzubinden, um eine Trennung abzuwehren. Wie bringen Sie Ihre Schwiegereltern dazu Ihnen zu helfen? In den Interviews und der schriftlichen Befragung wurden insgesamt 51 Strategien genannt, um die Schwiegereltern auf Distanz zu halten oder aber um sich deren Hilfe im Kampf gegen eine bevorstehende Trennung zu sichern. In einer Folgestudie mit 352 Teilnehmenden liessen sich die genannten Taktiken auf acht globalere Strategien runterbrechen. Sechs Strategien, um die Schwiegereltern auf Distanz zu halten: sich den Schwiegereltern gegenüber nicht öffnen, sich schlecht benehmen, ignorieren, die Schwiegereltern meiden, formaler und höflicher Umgang mit den Schwiegereltern, und zum Ausdruck bringen, dass die Beziehung zum Kind keine langfristige Perspektive hat. Und zwei Strategien, die darauf abzielten sich deren Unterstützung im drohenden Trennungsfall zu sichern: Starke Gefühle für das Kind ausdrücken und dazu aufrufen, dass die Eltern mit ihrem Kind reden sollen. Insgesamt weisen die Ergebnisse daraufhin, dass Männer und Frauen ganz ähnliche Strategien verwenden würden, wenn es darum geht ihre Distanz – und Unterstützungsbedürfnisse bei den Schwiegereltern durchzusetzen. Zwei Ausnahmen liessen sich allerdings beobachten: Es zeigte sich, dass Männer eher als Frauen den Kontakt zu den Schwiegereltern in Spe meiden würden, um den nötigen Abstand zu wahren, und dass sie ebenfalls eher versuchen würden ihre Schwiegereltern dazu zu bringen mit ihren Töchtern zu reden, wenn diese sich trennen wollen. Und welche dieser Strategien würden bei den Schwiegereltern tatsächlich Wirkung zeigen? In der letzten von drei Untersuchung fand man im Rahmen einer Elternbefragung heraus, dass es am effektivsten ist die eigenen Gefühle für den Sohn bzw. die Tochter zu betonen, wenn es darum geht die Schwiegereltern im Kampf gegen eine Trennung ins Boot zu holen. Schlechtes Benehmen und das Äussern von mangelnden ernsthaften Absichten ist hingegen der sicherste Weg sich die Schwiegereltern vom Hals zu halten. Gut zu wissen. Vor allem, wenn man es darauf anlegt nicht nur die Schwiegereltern, sondern gleich auch noch die bessere Hälfte loszuwerden. Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: ytimg.com Passen wir unser Essverhalten an unsere/n Partner/in an, abhängig davon, ob wir mit ihm oder ihr eine Beziehung beginnen oder aufrechterhalten wollen? Eine Studie von Jonathan Hasford, Blair Kidwell und Virginie Lopez-Kidwell (2018) Obwohl Paare ungefähr die Hälfte aller ihrer Mahlzeiten gemeinsam einnehmen, gibt es noch wenige Studien darüber, wie eine Partnerschaft unser Essverhalten beeinflusst. Essen stellt ein wichtiger Bestandteil beim Kennenlernen eines neuen Partners/einer neuen Partnerin als auch beim Aufrechterhalten einer Beziehung dar.
Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der ersten Verabredung mit einer Person, mit der Sie gerne eine Beziehung eingehen möchten. Suchen Sie sich abhängig davon, was die andere Person wählt, ihr Menü auf der Speisekarte aus? Und wie sieht es aus, wenn Sie mit einer Person weiterhin in einer Beziehung bleiben möchten, passen Sie dort Ihr Essverhalten auch an? Um diese Fragen zu beantworten führten Hasford und Kollegen insgesamt vier verschiedene Untersuchungen durch um zu zeigen, dass Frauen eher in der Beziehungsbildungsphase ihr Essverhalten an den Mann anpassen, wohingegen Männer ihr Essverhalten eher in einer gefestigten Beziehung an die Partnerin anpassen. Wie wurde dies untersucht? In einer der vier Studien wurden beispielsweise Paare befragt, die nach einer Mahlzeit das Restaurant verliessen. Die Paare berichteten, wer zuerst bestellte und was beide Partner/innen aus der Menükarte aussuchten. Zudem wurde untersucht, ob das Paar zusammen („dating“ also in der Beziehungsbildungsphase) oder verlobt/verheiratet (in der Beziehungsaufrechterhaltungsphase) waren. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen in Paaren, die sich in der Beziehungsbildungsphase befanden, sich eher mit ihrer Menüwahl an den Partner anpassten, wenn dieser zuerst bestellte und Männer sich in verlobten oder verheirateten Paaren eher an die Partnerin anpassten, wenn diese zuerst bestellte. Die Ergebnisse illustrieren, wie unser/e Partner/in unsere Entscheidungen wesentlich mitbeeinflussen kann und dies auch in Bezug auf die Essenwahl. Zudem veranschaulicht die Studie, dass Männer eher Einfluss auf das Essverhalten ausüben, wenn sich ein Paar in der Beziehungsbildungsphase befindet, wohingegen Frauen das Esseverhalten ihres Partners eher in der Beziehungsaufrechterhaltung formen. Konkret heisst das: Frauen, verabredet euch mit Männern, die sich gesund ernähren und Männer: bleibt mit Frauen zusammen, die einen gesunden Essensstil haben. So bleiben die Erinnerungen an die gemeinsamen Mahlzeiten nicht an der Waage kleben. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Pixabay |