Haben Sie schon einmal erlebt, dass jemand unvermittelt sämtlichen Kontakt zu Ihnen abgebrochen hat und nicht mehr auf Ihre Kontaktversuche reagiert hat? Falls ja, dann ist es Ihnen wohl auch schon passiert – sie wurden „geghosted“. In dieser Woche können Sie mehr dazu erfahren, was Geister mit Trennungen zu tun haben und wie der Glaube ans Schicksal mit diesem Spuk zusammenhängt. Eine Studie von Gili Freedman, Darcy N. Powell, Bejamnin Le, Kiling D. Williams „Ghosting“ beschreibt eine Art des Beziehungsabbruchs, bei der sämtlicher Kontakt zum Noch-Partner/zur Noch-Partnerin abgebrochen wird. Es handelt sich demnach um eine einseitige Form der Trennung, bei der das Ghosting-Opfer anfänglich gar nicht recht versteht, was eigentlich los ist – ihre bessere Hälfte hat sich schlicht in einen Geist verwandelt. Sicherlich ist das „Ghosting“ kein vollkommen neues Beziehungsphänomen, aber durch das Aufkommen moderner Kommunikationsmittel hat es grössere Verbreitung gefunden. Wenn Beziehungen heutzutage mittels WhatsApp, Facebook & Co begonnen werden, wieso sollten sie sich nicht auch auf genau diesem Weg beenden lassen, indem sämtliche Kommunikationskanäle abgeschaltet werden? Beim Ghosting handelt es sich noch um ein recht neues Forschungsfeld, sodass sich einige spannende Fragen ergeben: Wie häufig lässt sich das Ghosting tatsächlich bei Erwachsenen beobachten? Und welche Personen neigen eher dazu eine Beziehung auf diesem Weg zu beenden? Gili Friedmann vom Dartmouth College in den USA ist diesen und weiteren Fragen gemeinsam mit Ihren Kolleg/innen im Rahmen von zwei Studien nachgegangen. Auf Grundlage einer Stichprobe von 554 bzw. 747 Personen konnten sie zeigen, dass beinahe ein Viertel der Befragten schon einmal dem Ghosting zum Opfer fielen. Ein knappes Fünftel der Befragten hat hingegen angegeben, dass sie bereits selbst jemanden in der Vergangenheit geghostet haben. Ganz besonders haben sich die Wissenschaftler/innen dafür interessiert, wie sich Ghosting-Einstellungen und -Erfahrungen durch verschiedene Grundüberzeugungen zu romantischen Beziehungen erklären lassen. Dabei haben sie zwischen sogenannten Schicksalsüberzeugungen und Wachstumsüberzeugungen unterschieden. Von Schicksalsüberzeugungen spricht man, wenn Menschen davon überzeugt sind, dass die Liebe dem Schicksal unterliegt und es den einen/die eine Seelenverwandte gibt, für die man bestimmt ist. Personen mit Wachstumsüberzeugungen sind dagegen der Auffassung, dass Beziehungen mit der Zeit wachsen und sich durch Herausforderungen entfalten und verbessern können. Was würden Sie denken? Welche dieser Überzeugungen gehen eher mit der Ghosting-Methode einher: der Glaube ans Schicksal oder ans Wachstum in Liebesbeziehungen? Die Wissenschaftler/innen fanden heraus, dass Ghosting als Trennungsmethode vor allem bei Personen Anklang fand, die davon überzeugt waren, dass sie für genau einen Menschen vorbestimmt sind. Diese Personen zeigten positivere Einstellungen zum Ghosting, zogen es eher als Trennungsstrategie in Erwägung und haben Ghosting schon häufiger selbst praktiziert. Der Glaube ans Wachstum in Beziehungen schien dagegen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Es zeichnete sich jedoch ab, dass Personen, die eher davon überzeugt waren, dass sich Beziehungen weiterentwickeln können, negativere Einstellungen zum Ghosting hatten und dies eher nicht als Strategie zur Beendigung einer Beziehung in Erwägung ziehen würden. Wie lässt sich dieser Zusammenhang erklären? Die Wissenschaftler/innen schlussfolgern, dass Menschen, die in puncto Liebe stärkere Schicksalsüberzeugungen besitzen, womöglich drastischer mit dem Schicksal ihrer Beziehungen umgehen: Wenn sie für sich selbst herausgefunden haben, dass sie als Paar nicht für einander bestimmt sind, wird die Beziehung zügig beendet – getreu dem Motto „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Sicherlich stellt das Ghosting als Trennungsstrategie eine ziemlich zuverlässige Methode für einen erheblichen Schrecken dar. Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: ico.oliveira/flickr Wenn die Beziehung vom Handy ablenkt: Partner Phubbing und seine Effekte auf die Partnerschaft17/4/2018
Kennen Sie das? Während einer Verabredung oder einem Abendessen nimmt der Partner/die Partnerin unverhofft das Handy hervor und ist – für einen kurzen oder auch langen Moment – abwesend. Dieses Phänomen nennt sich Partner Phubbing und im heutigen Blogpost möchten wir uns anschauen, warum und wie Partner Phubbing mit der Beziehungszufriedenheit zusammenhängt. Eine Studie von James A. Roberts und Meredith E. David (2016) Phubbing ist eine Wortmischung aus Phone (dt. Telefon) und Snubbing (dt. vor den Kopf stossen; abweisen) und beschreibt, wenn eine Person in der Anwesenheit einer weiteren Person das Handy verwendet und so die Interaktion vernachlässigt. Dementsprechend bezeichnet Partner Phubbing das heute verbreitete Phänomen, dass das Handy in Anwesenheit des Partners/der Partnerin verwendet wird und somit weniger Aufmerksamkeit der Beziehung geschenkt werden kann.
Das heisst, vielleicht unterhält man sich gerade nett mit dem Partner/der Partnerin oder isst gemeinsam zu Abend und -schwups- wird das Handy hervorgeholt und etwas nachgesehen. Was macht Partner Phubbing mit der Beziehung? Dieser Frage wollten James A. Roberts und Meredith E. David der Baylor University in den USA auf die Spur gehen. Dabei untersuchten sie 145 Erwachsene und befragten diese zum Phubbing Verhalten ihres Partners/ihrer Partnerin, zur Häufigkeit mit der das Thema Handynutzung zu Konflikten in der Partnerschaft führt, zur eigenen Beziehungs- und Lebenszufriedenheit und zu depressiven Symptomen. Dabei gingen die beiden Autor/innen davon aus, dass das Phubbing des Partners/der Partnerin mit mehr Konflikten über die Handynutzung zusammenhängt, was wiederum mit weniger Beziehungszufriedenheit, Lebenszufriedenheit und mehr depressiven Symptomen verknüpft sein sollte. Die Ergebnisse bestätigen die Hypothesen der Autor/innen. Partner Phubbing erhöhte die Wahrscheinlichkeit Konflikte über die Handynutzung zu haben, was schliesslich erklärte, warum diejenigen Personen, die von mehr Phubbing des Partners/der Partnerin berichteten, auch eine tiefere Beziehungs- und Lebenszufriedenheit hatten und mehr depressive Symptome erlebten. Zudem fand die Studie, dass sich diese Effekte sich für eine Gruppe von Probanden am stärksten zeigten: ängstlich gebundene Personen. Diese leben in der Angst, dass der Partner/die Partnerin sie nicht so sehr lieben könnte wie sie selbst den Partner/die Partnerin lieben und kämpfen daher mit der Furcht verlassen zu werden. Deshalb sind ängstlich gebundene Personen sehr wachsam, wenn es darum geht, Ablehnung durch den Partners/die Partnerin zu entdecken - wie beispielsweise in Form von Phubbing. Im Vergleich zu sicher gebundenen Personen, die wissen, dass der Partner/die Partnerin für sie da ist, hing Phubbing bei ängstlich gebundene Personen mit mehr Konflikten zur Handynutzung und einer tieferen Beziehungszufriedenheit zusammen. Zwar erlebten auch sicher gebundene Personen Konflikte im Zusammenhang mit Phubbing, aber nicht so starke wie ihre ängstlich-gebundene Vergleichsgruppe. Die Autor/innen erkennen in den Ergebnissen eine gewisse Ironie: Das Handy wurde dafür entwickelt die Kommunikation zu vereinfachen, aber im Fall des Phubbings in romantischen Beziehungen bewirkt es leider das Gegenteil – es behindert die Kommunikation von Paaren. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Wikimedia Commons Forschung unseres CouPers Teammitglieds, Dr. Robert Burriss, zeigt, dass wir unserem Partner/unserer Partnerin in einem der wichtigsten Aspekte der Attraktivität entsprechen. „Gegensätze ziehen sich an“, sagt eine alte Redensart. In Wirklichkeit gibt es jedoch überzeugende Hinweise darauf, dass wir uns zu Personen hingezogen fühlen, die uns in ihrer Persönlichkeit, ihren Einstellungen sowie auch in ihrem Erscheinungsbild und Alter ähneln. Die grundlegendste Beobachtung, die für die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen gemacht werden kann ist diese: Menschen tendieren dazu, sich auf Personen einzulassen, die eine ähnliche körperliche Attraktivität haben wie sie selbst. Dies ist ein Beispiel für ein Phänomen, das in der Wissenschaft als assortative Paarung bezeichnet wird.
Laborbasierte Attraktivitätsforschung fokussierte sich bis anhin vor allem auf zwei Aspekte der Erscheinung des Gesichts, die als attraktiv wahrgenommen werden: Symmetrie und Geschlechtsspezifität. Die meisten Menschen haben symmetrische Gesichter, was bedeutet, dass die linke Seite des Gesichts die gleichen Merkmale aufweist, wie die rechte Seite des Gesichts. Es kann jedoch sein, dass das eine Auge ein wenig höher ist als das andere oder die Nase leicht schief. Biologen denken, dass Abweichungen von einer perfekten Symmetrie durch geringe genetische Mutationen oder durch die Einwirkung von Bakterien in der frühen Kindheit verursacht werden. Gesündere Menschen sind besser dazu im Stande, dem Einfluss dieser Mutationen und Bakterien zu widerstehen, womit sich ihre Gesichter symmetrischer entwickeln können. Der Zusammenhang zwischen Gesichtssymmetrie und Gesundheit erklärt auch, warum symmetrische Gesichter als attraktiver eingestuft werden. Die Geschlechtsspezifität bezieht sich auf die Männlichkeit eines männlichen Gesichts bzw. auf die Weiblichkeit eines weiblichen Gesichts. Ein männliches Gesicht hat typischerweise auffällige Augenbrauen, eine breite Nase, dünne Lippen und einen markanten Kiefer. Ein weibliches Gesicht hingegen hat einen runden Vorderkopf, eine schmale Nase, volle Lippen und einen weniger markanten Kiefer. Die Forschung legt nahe, dass nur sehr gesunde Personen stark geschlechtsspezifische Gesichtsmerkmale entwickeln. Der Zusammenhang zur Gesundheit kann hier wiederum als Erklärung dafür gelten, warum wir geschlechtsspezifische Gesichter als attraktiv empfinden. Seit einigen Jahren möchte ich untersuchen, ob sich diese Präferenzen für Symmetrie und Geschlechtsspezifität, welche sich im Labor zeigen, auch im wirklichen Verhalten widerspiegeln: Suchen sich Personen ihre Partner gemäss symmetrischen und geschlechtsspezifisch maskulinen bzw. femininen Aspekten des Gesichts aus? Die vorliegende Untersuchung zeigte, dass sich Männer und Frauen, die ein Paar bilden, in ihrer Gesichtssymmetrie ähnlich sind: Männer mit einem symmetrischen Gesicht waren häufiger in einer Beziehung mit Frauen, die ebenfalls ein symmetrisches Gesicht haben. Männer mit einem asymmetrischen Gesicht waren eher in einer Beziehung mit Frauen, die ebenfalls ein asymmetrisches Gesicht haben. Ich fand jedoch keinen Zusammenhang in der geschlechtsspezifischen Maskulinität. Männer mit typisch männlichen Gesichtsmerkmalen waren nicht häufiger mit Frauen mit typisch weiblichen Gesichtsmerkmalen in einer Beziehung. Obwohl also frühere Forschung gezeigt hat, dass die meisten von uns geschlechtsspezifische Merkmale in einem Gesicht attraktiv finden, scheinen wir unsere Partner nicht basierend darauf auszuwählen, wie männlich oder weiblich das Gesicht auf uns wirkt. Interessiert Sie diese Thematik und möchten Sie gerne mehr darüber erfahren? Klicken Sie hier um zum originalen Forschungsartikel zu gelangen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: ipickmynose/flickr Die Forschung zeigt, dass Menschen bei der Partnerwahl tendenziell Personen bevorzugen, die ihnen selbst ähnlich sind. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Personen ihren Traummann / ihre Traumfrau mit Persönlichkeitseigenschaften beschreiben, die ihren eigenen ähnlich sind. Doch wie sieht das mit weniger begehrten Persönlichkeitseigenschaften aus? Suchen sich Menschen auch Partner/innen, die dieselben Persönlichkeitsschwächen haben wie sie selbst? Eine Studie von Chelsea E. Sleep, Justin A. Lavner und Joshau D. Miller (2017) Wenn es um die Partnerwahl geht, scheint sich das Sprichwort „gleich und gleich gesellt sich gern“ zu bewahrheiten. Personen bewerten Persönlichkeitseigenschaften, die sie selbst haben, als wünschenswert bei einem Partner / einer Partnerin. Ist man selbst eher extravertiert, bevorzugt man also tendenziell extravertierte Partner/innen. Ist man sehr gewissenhaft, wünscht man sich dies auch vom zukünftigen Partner/ von der zukünftigen Partnerin. Doch gilt dies auch für Eigenschaften, die gesellschaftlich eher als unvorteilhaft betrachtet werden?
Um diese Frage zu beantworten analysierten Sleep, Lavner und Miller von der Universität Georgia, USA, die Daten von 334 Erwachsen. Die Freiwilligen füllten einen internetbasierten Fragebogen aus, in dem sie sowohl ihre eigene Persönlichkeit einschätzten als auch bewerteten, wie wünschenswert verschiedene Persönlichkeitseigenschaften bei einem potentiellen Partner / einer potentiellen Partnerin seien. Der Fragebogen enthielt dabei sowohl Eigenschaften die durchschnittlich eher als angepasst gelten - wie beispielsweise Gelassenheit - und solche, die eher als unangepasst gelten, wie Feindseligkeit oder Verschlossenheit. Die Auswertung der Daten zeigte, dass die unvorteilhaften Persönlichkeitseigenschaften durchschnittlich als eher unerwünscht bei einem potentiellen Partner / einer potentiellen Partnerin angesehen wurden. Dabei beurteilten Personen diese Eigenschaften als wünschenswerter, wenn diese bei ihnen selbst ebenfalls stärker ausgeprägt waren. Doch selbst dann wurden diese Eigenschaften nicht als wünschenswert angesehen, sondern lediglich als weniger unerwünscht. In anderen Worten: Unser Traummann / unsere Traumfrau sollte zwar nicht die gleichen Persönlichkeitsschwächen wie wir selbst haben, aber wenn es zur Partnerwahl kommt scheinen wir toleranter für die kleinen Fehler zu sein, die wir auch von uns selbst kennen. Dieser Blogpost wurde von B.Sc., Sabrina Brunner verfasst. Bildquelle: Daniel Artavia Campos/Flickr Wenn es um das Thema Treue geht, verordnet uns der Volksmund: „Gucken ist erlaubt, aber gegessen wird zu Hause“. Wissenschaftler/innen aus den USA fanden nun heraus, dass sich wohl schon das zu genaue „Gucken“ als heikler Vorbote für die Beziehung erweisen kann. Lesen Sie mehr zum scheinbar harmlosen Weg zur Untreue... Eine Studie von James K. McNulty, Andrea Meltzer, Anastasia Makhanova und Jon K. Maner Was macht den Erfolg einer langanhaltenden Paarbeziehung aus? In der Wissenschaft ist man zu der Übereinkunft gekommen, dass die Lebensdauer von Partnerschaften durch zwei zentrale, voneinander mehr oder weniger unabhängige Faktoren beeinflusst wird: Einerseits von der Zufriedenheit innerhalb der Beziehung und andererseits von Verlockungen ausserhalb der aktuellen Beziehung. In anderen Worten: Langlebige Beziehungen finden sich vor allem bei Paaren, die zufrieden mit ihrer Partnerschaft sind und die einander treu sind. Während eine Vielzahl von Studien bereits nach dem Rezept für eine zufriedene Beziehung geforscht hat, gibt es nur wenige Untersuchungen zum Thema Treue/Untreue. Das ist überraschend, zumal sich Untreue laut einer kulturvergleichenden Studie als verlässlichster Vorbote für das Beziehungsaus erwiesen hat. Wenn Treue nun so wichtig für das Fortbestehen einer Beziehung ist, stellt sich die Frage, welche psychologischen Prozesse Treue/Untreue vorhersagen können.
Wissenschaftler/innen aus den USA haben zwei Prozesse unter die Lupe genommen, die mit Treue/Untreue zusammenhängen können und die sich um das „Ausloten“ von verführerischen Alternativen zum aktuellen Partner/zur aktuellen Partnerin drehen: 1.) Das Weglenken der Aufmerksamkeit von attraktiven Partneroptionen ausserhalb der Beziehung und 2.) das „Herunterschrauben“ der wahrgenommenen Attraktivität von objektiv gutaussehenden Partneralternativen. Die Wissenschaftler/innen sind davon ausgegangen, dass sich Untreue und spätere Beziehungsabbrüche vor allem bei Personen beobachten lassen, die ihre Aufmerksamkeit schwerer von gutaussehenden Partneralternativen lösen können und die sich der Attraktivität solcher „Verführungen“ bewusster sind. Andersherum haben die Wissenschaftler/innen vermutet, dass treue Partner/innen eher dazu neigen ihre Aufmerksamkeit von solchen Verführungen abzuwenden und deren Attraktivität als niedriger einzustufen. Zur Überprüfung dieser Annahmen hat man sich auf zwei Längsschnittstudien gestützt, die frischverheiratete Paare über drei beziehungsweise dreieinhalb Jahre hinweg begleitet haben. Mittels Experimenten zur Aufmerksamkeitssteuerung bei der Darbietung von Fotoaufnahmen attraktiver Personen und auf Grundlage von Fragebögen, in denen die Teilnehmenden u.a. die Attraktivität dieser Fotoaufnahmen beurteilten und Fragen zu Treue/Untreue und zu Beziehungsabbrüchen beantworteten, konnten die Wissenschaftler/innen ihre vorher gefassten Annahmen durchweg bestätigen. Fazit: Zumindest bei frischverheirateten Paaren scheint es für eine treue und langanhaltende Partnerschaft von Vorteil zu sein nicht zu genau nach den hübschen Töchtern und Söhnen anderer Mütter zu schauen. Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: Hartwig HKD/Flickr Haustiere bringen ihren Besitzer/innen viele Vorteile: Sie steigern das Wohlbefinden, die Bewegung und Gesundheit. Bereichern aber Fifi, Bello und Luna auch eine Paarbeziehung? Eine Studie von Anika Cloutier und Johanna Peets Haustiere sind wichtige Bestandteile im Leben ihrer Besitzer/innen. Sie gehören zur Familie und bringen zudem vielerlei Vorteile. Man fand beispielsweise, dass Hundbesitzer/innen häufiger soziale Kontakte knüpften und mehr freundliche Konversationen mit Fremden führten. Haustiere können zudem auch therapeutisch wirken und bringen Nutzen für die physische und psychische Gesundheit. So zeigte sich zum Beispiel, dass Haustierbesitzer/innen von weniger Ängstlichkeit und Stress und einem höheren Selbstwertgefühl berichten.
Hund, Katz und Co. können aber auch auf romantische Partnerschaften Einfluss nehmen, da ein Haustier ein gemeinsames Investment bedeutet. Zudem kann das Besitzer/innen von Haustieren auch Gelegenheiten schaffen, beziehungsaufrechterhaltendes Verhalten zu zeigen, z.B. wenn man gemeinsam mit dem Hund Gassi geht oder zusammen den Tierarzt besucht. Des Weiteren können Haustiere die Empathie und das Einfühlungsvermögen von Kindern und Erwachsenen fördern, was sich sicherlich auch günstig auf die Paarbeziehung auswirken kann. Zwei Forscherinnen aus Kanada haben deshalb in drei Studien untersucht, wie sich die Haustierhaltung auf die Beziehung auswirken kann. In einer ersten Studie wurden 110 Haustierbesitzer/innen online befragt, welchen Einfluss sie denken, dass ihr gemeinsames Haustier auf ihre Beziehung hat. Aus den offenen Antworten ergab sich, dass die Vorteile die Nachteile überwiegten: Es wurden 194 Vorteile und 18 Nachteile gefunden. Vorteile bezogen sich auf die geteilte Liebe zum Tier, eine verbesserte Partnerwahrnehmung, mehr Nähe zwischen den Partner/innen, geteilte Verantwortlichkeit und dass es sich wie eine Familie oder ein gemeinsames Kind anfühlt. Zu den negativen Effekten gehörten beispielsweise mehr Konflikte und ein gesteigertes Stressempfinden. Das heisst, die Wahrnehmung von Haustierbesitzer/innen hinsichtlich ihrer Partnerschaft sind vornehmlich positiver Natur. In einer zweiten Studie wurden Paare mit und ohne Haustiere vergleichen. 58 Paare mit/ohne Haustier nahmen an der Studie teil. Die Autorinnen fanden, dass Paare mit einem Haustier eine höhere Beziehungsqualität berichteten als Paare ohne Haustier. Zudem berichteten Paaren mit Haustieren von mehr Zugewandtheit gegenüber ihrem Partner/ihrer Partnerin und mehr Beziehungsinvestment. Zu guter Letzt, fanden die Autorinnen in einer dritten Studie, basierend auf 192 amerikanischen Teilnehmenden, dass sich diese Personen mit und ohne Haustier in ihrer Beziehungsqualität und Empathie nicht unterschieden. Die Autorinnen zeigten aber, dass die Anzahl der Jahre, in denen die Teilnehmenden ein Haustier besassen mit der Empathie der Personen einherging. Je länger man mit einem Haustier lebte, desto einfühlsamer war man tendenziell. Zudem hing die Anzahl der Jahre, die mit einem Haustier verbracht wurden, auch mit verschiedenen Beziehungsvariablen zusammen, wie beispielsweise mit beziehungsaufrechterhaltendem Verhalten, Beziehungscommitment und der Paaridentität – aber nicht mit Partnerschaftsqualität. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Erfahrungen mit Haustieren die Partnerschaft bereichern können und zwar nicht nur während man gemeinsam ein Haustier hat, sondern schon die persönliche Vergangenheit mit Haustieren kann einen positiven Effekt auf die aktuelle Beziehung zeigen. Dieser Blogpost wurde von Dr. Rebekka Weidmann verfasst. Bildquelle: Danielle Truckenmiller/Pexels Wir fühlen uns zu Menschen hingezogen, denen wir in Attraktivität ähnlich sind und neigen dazu, Partnerschaften mit Personen desselben Alters einzugehen. Es ist daher nicht überraschend, dass Personen in einer Partnerschaft von unabhängigen BeurteilerInnen als ähnlich alt und attraktiv eingeschätzt werden. Die Forschung hat aber auch gezeigt, dass die Personen aus derselben Partnerschaft sogar so aussehen, als hätten sie eine ähnliche Persönlichkeit. Eine Studie von Yetta Kwailing Wong, Wing Wah Wong, Kelvin Hui, und Alan Wong (2018) Kürzlich hat ein Team von PsychologInnen aus Hong Kong die Bedeutung der Persönlichkeit für die Beurteilung der physischen Ähnlichkeit aufgedeckt. Yetta Kwailing Wong und ihr Team fotografierten Portraits von 60 gegengeschlechtlichen Paaren, die zwischen sechs Monaten und 35 Jahren verheiratet waren. Als nächstes verdeckten sie die Haare und die Kleidung in jedem Foto, so dass nur das Gesicht sichtbar blieb. Dann fragten sie eine andere Gruppe von Männern und Frauen an, die Fotos zu bewerten. Diese unabhängigen Beurteilenden sahen sich Paarfotos an, also jeweils gleichzeitig das Gesicht eines Mannes und einer Frau. Während der einen Hälfte der Zeit stellten die Fotopaare echte Paare dar; während der anderen Hälfte der Zeit wurden männliche und weibliche Gesichter einander zufällig zugeordnet. Die Personen bewerteten nun die Ähnlichkeit jedes Gesichter-Paares hinsichtlich ihrer Attraktivität, ihres Alters und ihrer Persönlichkeit. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass echte Paare in der wahrgenommenen Persönlichkeit ähnlich aussahen. Ein grosser Teil dieses Ähnlichkeitseffekts konnte jedoch durch das Alter erklärt werden. Dies liegt daran, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale in verschiedenen Altersstufen für ausgeprägter gehalten werden (z.B. extravertierte junge Menschen oder emotional stabile ältere Menschen). So könnten die Beurteilenden gedacht haben, dass sich die Personen in der Persönlichkeit ähnlich sind, mehrheitlich – aber nicht nur – weil sie sich im Alter ähnlich waren. Interessanterweise wurde die Ähnlichkeit der körperlichen Attraktivität von Personen in echten Paaren und in falschen Paaren nicht unterschiedlich bewertet. Das bedeutet, dass die Partner und Partnerinnen hinsichtlich ihrer Persönlichkeit als ähnlicher beurteilt wurden als in Bezug auf ihre körperliche Attraktivität. In einem Folgeexperiment erstellte Wong eine neue Gruppe von Gesichtspaaren. Diesmal kombinierte sie jede Person mit einer anderen Person, deren Persönlichkeit ähnlicher war als die des/der eigentlichen Partners/Partnerin und mit einer Person, deren Persönlichkeit weniger ähnlich war als die des Partners/der Partnerin (dabei achteten die AutorInnen darauf, Personen auszuwählen, die dem echten Partner/der echten Partnerin in Alter und Attraktivität ähnlich waren). Eine neue Gruppe beurteilte nun diese beiden Arten von falschen Paaren sowie die echten Paare und bewerteten die Ähnlichkeit zwischen den Personen. Wong fand heraus, dass falsche Paare mit ähnlicher Persönlichkeit auch im Aussehen als ähnlicher beurteilt wurden als falsche Paare mit unähnlicher Persönlichkeit. Dies bestätigt, dass die wahrgenommene Persönlichkeit einen Effekt darauf hat, wie ähnlich Personen einander sehen. Dennoch wurden die echten Paare als ähnlicher beurteilt als beide Arten von falschen Paaren. Offensichtlich bewirkt noch etwas anderes als die Persönlichkeit, das Alter oder die Attraktivität, dass sich die Paare ähnlich sahen. Frühere Forschung aus Grossbritannien hat zudem gezeigt, dass Urteile über die Persönlichkeit, die nur auf dem Aussehen beruhen, ziemlich genau sind, wobei dies für einige Persönlichkeitsmerkmale stärker gilt als für andere. Menschen, die extravertiert scheinen, sind es normalerweise auch. Die Beurteilung der emotionalen Stabilität und der Offenheit für Erfahrungen sind für gewöhnlich ebenfalls korrekt, wenn auch nur bei männlichen Gesichtern. Dieser Blogpost wurde von Dr. Robert Burriss verfasst. Bildquelle: Freestocks.org «Wenn sich meine Partnerin ändern würde, hätten wir keine Probleme mehr.« oder «Wenn mein Partner offener und lockerer wäre, wären wir glücklich.« Mit diesen oder sehr ähnlichen Sätzen kommen Paare in die Paartherapie und hoffen auf ein Wunder. Aber wie ausgeprägt ist unsere Fähigkeit zur Veränderung? Und wollen wir uns überhaupt verändern, wenn das Gegenüber uns dies nahegelegt – oder dann erst recht nicht? Lesen Sie mehr dazu in unserem Blogpost, der sich diese Woche der praktischen Seite der Forschung zuwendet. Eine Studie von Kieran T. Sullivan und Joanne Davila (2014) «Wenn sich mein Gegenüber doch nur ändern würde…». Viele Paare, die in eine Paartherapie kommen, meinen die Quelle ihrer Probleme erkannt zu haben: das Gegenüber mit seinen Angewohnheiten, Routinen, Charaktereigenheiten und störenden Verhaltensweisen. Wenn diese nur anders wären, so wäre alles in friedlicher und glücklicher Ruhe. In der Tat zeigen Studien, dass Veränderungswünsche - neben Kommunikationsproblemen, unrealistischen Erwartungen, unerfüllten Zärtlichkeits- und Sexualitätswünschen sowie Geldproblematiken – die häufigsten Gründe sind, warum Paare einen Therapeuten oder eine Therapeutin aufsuchen.
Aber inwieweit können sich Personen überhaupt verändern? Dieser Frage haben sich die Forschenden Kieran T. Sullivan und Joanne Davila in einer theoretischen Zusammenstellung bisheriger Forschungsergebnisse angenommen. Die Studienlage verrät uns, dass Persönlichkeitseigenschaften, wie Gewissenhaftigkeit oder Offenheit für Neues, über die Zeit hinweg relativ stabil sind. Diese Stabilität wird weiter dadurch begünstigt, dass wir uns zumeist Umgebungen aussuchen, die zu unseren Eigenschaften passen. Ein eher ruhiger Mensch wird sich eine ruhigere und bedachtere Stadt oder ländliche Gebiete zum Wohnen aussuchen, während es einen extrovertierten und abenteuerlustigen Menschen eher in eine Umgebung zieht, die Vielfalt versprechen lässt. Bleiben wir damit immer die gleichen? Nicht unbedingt. Neuere Studien haben gezeigt, dass sich Persönlichkeitseigenschaften durchaus verändern können, vor allem als Reaktion auf Umgebungsveränderungen oder nach grösseren Lebensereignissen, wie einer Heirat oder Scheidung. Allerdings ist es schwierig – wenn nicht unmöglich – die Persönlichkeit gänzlich zu verändern, weil uns genetische Faktoren mit einer bestimmten Ausstattung bestückt haben. Leichter ist es hingegen, wenn konkretes Verhalten der Inhalt des Veränderungswunsches ist. Beispielsweise könnte hinter dem Veränderungswunsch, der Partner möge offener sein, die Hoffnung vermehrter gemeinsamer Unternehmungen liegen. Es sind somit diese hinter den offen artikulierten Veränderungswünschen liegende Bedürfnisse, die Inhalt der Paartherapie sein können. Durch Fragen, gemeinsames Reflektieren, Abwägen und wiederholtes Zusammenfassen kann der Therapeut/die Therapeutin eine gemeinsame Reflexion beim Paar ermöglichen. Allerdings sollte dieser Veränderungsprozess sorgsam gestaltet werden, denn während Partner/innen in manchen Fällen als Verbündete im Veränderungsprozess fungieren, so erscheinen sie in anderen Fällen als Gegner/innen. Diese negativen Effekte werden oft dadurch hervorgerufen, dass Partner/innen die Veränderungsbereitschaft des anderen/der anderen überschätzen. Beispielsweise kann ein und dieselbe Handlung sehr unterschiedliche Reaktionen auslösen: Wenn ein Partner Nikotingaugummis für das Gegenüber mitbringt, kann dies sehr positiv sein, wenn die Partnerin schon lange vorhat, mit dem Rauchen aufzuhören und dies gerne umsetzen möchte. Es kann sich aber negativ auswirken, wenn die Partnerin noch nicht an dem Punkt der willentlichen Veränderung angelangt ist. Denn Veränderung passiert eher und gestaltet sich positiver, wenn wir uns selbst als Initiatoren dieser Veränderung sehen. Ein Gegenüber, welches permanent mit dem Zeigefinger in die gewünschte Veränderungsrichtung weist, löst eher Reaktanz aus. Je autonomer eine Person aber die eigene Veränderung initiieren und ansteuern kann, desto eher wird sie Veränderung erlangen und desto angenehmer fühlt sich dieser Veränderungsprozess an. Was macht nun Veränderungsprozesse in der Paartherapie wahrscheinlicher? Die Autor/innen nennen vier konkrete Gestaltungsaspekte. Erstens sollten Partner und Partnerinnen die Erwartungen haben, dass die Therapie auch eine gewünschte Wirkung erzielen kann. Zweitens wird die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht, wenn eine starke Allianz und gemeinsame Zugrichtung mit dem Therapeuten/der Therapeutin wahrgenommen wird. Drittens sollten Partner und Partnerinnen die Bereitschaft mitbringen, Rückmeldung des Therapeuten/der Therapeutin zu erhalten, wodurch wiederum gegenseitiges Verständnis und Empathie im Paar ermöglicht werden kann. Viertens sollten Partner/Partnerinnen im Rahmen der Therapie korrektive Erfahrungen machen können, beispielsweise dadurch, dass Konflikte im Therapierahmen seltener eskalieren und positiver ablaufen. Warum sind diese Aspekte relevant? Sie alle können dazu führen, dass sich Partner/innen wieder verstärkt als Team im gemeinsamen Gestaltungs- und Veränderungsprozess ihrer Beziehung wahrnehmen, anstatt in gegenseitiger Kritik und Abwehr zu verharren. Allerdings bedeutet dies auch Arbeit, denn wie schon Heraclitus sagte, «Nichts ist von Dauer ausser die Veränderung selbst». Neben Veränderung ist somit ein weiterer Aspekt zentral: Akzeptanz. Akzeptanz für die Situation und Akzeptanz für das Gegenüber. Zwei Facetten beschreiben diese Akzeptanz. Zum einen einfühlendes Verbinden («empathic joining»), wonach sich Partner/innen in ihren gegenseitigen Verletzlichkeiten und Erfahrungen besser kennenlernen dürfen, um so die Position des Gegenübers besser nachvollziehen zu können. Zum anderen, vereinte Loslösung («unified detachment»), wonach das Paar das Problem nicht länger innerhalb der Beziehung lokalisiert, sondern ausserhalb der Beziehung. Anstatt sich gegenseitig zu beschuldigen, wird das Problem dann ihr gemeinsames Gegenüber, wodurch die Partner/innen sich wieder vermehrt als Allianz wahrnehmen. Dadurch und durch die zuvor genannten Aspekte ist nicht länger der Partner/die Partnerin das Problem, sondern «das Problem ist das Problem». Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Janina Bühler verfasst. Bildquelle: www.barbara-egin.de Haben Sie Ihrer besseren Hälfte heute schon eine Nachricht geschickt? Und wann haben Sie die letzte Nachricht von Ihrem Partner/ Ihrer Partnerin erhalten? In dieser Woche geht es darum, wie wichtig es ist, dass wir in der Partnerschaft ein ähnliches Pensum beim simsen und whatsappen pflegen. Eine Studie von Jonathan Ohadi, Brandon Brown, Leora Trub & Lisa Rosenthal (2018) SMS, What’sApp und Co prägen unsere Kommunikation mit anderen Menschen. Insbesondere bei den jungen Erwachsenen haben Textnachrichten schon lange die guten alten Telefonate abgelöst. Laut Schätzungen besassen im Jahr 2016 ganze 76 Prozent der Deutschen und 78 Prozent der Schweizer/innen ein Smartphone – das bedeutet einen Anstieg von 30-40 Prozent seit 2012. Es ist also nicht überraschend, dass sich diese Entwicklung auch in unserem Kommunikationsverhalten widerspiegelt: Eine Untersuchung von Studierenden in den USA konnte beispielsweise zeigen, dass durchschnittlich 90 Minuten pro Tag damit verbracht wurden Textnachrichten zu verfassen. Im Kontext romantischer Beziehungen scheinen auf diesem Weg die unterschiedlichsten Nachrichten übermittelt zu werden. So fand man in einer anderen Untersuchung heraus, dass 42 Prozent der befragten jungen Erwachsenen bereits per Textnachricht sexuelle Absichten kommuniziert haben, während weitere 31 Prozent schon einmal eine Beziehung auf diesem Weg beendet haben.
Welchen Stellenwert hat nun aber das Austauschen von Textnachrichten für die Zufriedenheit in der Paarbeziehung? Die Befundlage hierzu ist nicht ganz eindeutig: Manche Untersuchungen zeigen, dass die Zufriedenheit in der Beziehung unabhängig davon ist, wie häufig Textnachrichten an den Partner/ die Partnerin versendet werden, während andere Studien herausfanden, dass ein häufigeres Verschicken von Textnachrichten in ungünstiger Weise mit dem Beziehungswohl zusammenhängt. In einer ganz aktuellen Untersuchung von US-amerikanischen Wissenschaftler/innen ist man der Frage nachgegangen, ob es vielleicht am wichtigsten für die Beziehungszufriedenheit ist, dass sich beide Partner/innen darin ähnlich sind, wie häufig sie sich bei einander melden. Zu diesem Zweck haben sie 205 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren danach befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Beziehung sind und wie häufig sie sich bei ihrem Partner/ ihrer Partnerin meldeten, um a) ihre Zuneigung auszudrücken, b) ein Thema anzusprechen, dass sonst schwer anzusprechen ist, c) um einfach nur Hallo zu sagen oder d) um ihren Ärger bzw. ihre Frustration dem/der Partner/in gegenüber loszuwerden. Es wurde ausserdem danach gefragt, wie häufig sich die jeweiligen Partner/innen aus diesen Gründen bei Ihnen meldeten. Die Wissenschaftler/innen erfassten zudem die Bindungssicherheit und die Beziehungsdauer der Teilnehmenden, um sicher zu gehen, dass die Befunde nicht nur darauf zurückzuführen sind. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Personen, die sich ähnlich häufig beieinander meldeten – ganz unabhängig vom Grund – zufriedener mit ihrer Beziehung waren. Wenn dagegen die einzelnen Gründe zum Versenden einer Textnachricht verglichen wurden, schien es allein wichtig zu sein, dass sich beide Partner/innen ähnlich häufig beieinander meldeten, um einfach nur „Hallo“ zu sagen. Was können wir daraus lernen? Am Ende des Tages muss es nicht unbedingt die Menge der versendeten Nachrichten sein, die glücklichere von unglücklicheren Paaren unterscheidet. Es sieht stattdessen danach aus als wäre es wichtig, dass beide Partner/innen ein ähnliches Pensum darin pflegen, wie häufig sie sich beieinander melden – und sei es nur für ein schlichtes „Hallo“ :) Dieser Blogpost wurde von M.Sc. Jenna Wünsche verfasst. Bildquelle: martaposemuckel/pixabay “I thought your eyes were fixed on me, but now I know yourself is all you want to see.” (aus dem Lied Mirror Man von Ella Henderson). Mit diesem treffenden Zitat leitet eine aktuelle Studie die Frage ein, weshalb romantische Beziehungen mit narzisstischen Persönlichkeiten häufig einen bittersüssen Verlauf nehmen können. Lesen Sie mehr zu den strahlenden und dunklen Seiten der narzisstischen Persönlichkeit und dazu wie sich diese in der Partnerschaft entfalten. Vielen ist sicherlich die tragische Geschichte von Narziss bekannt. Über beide Ohren in sein eigenes Spiegelbild verliebt, wollte er seinem Abbild auf der Wasseroberfläche immer näherkommen, bis er schliesslich in den See stürzte und ertrank.
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